Der Sohn des rechtsextremen Verlegers Kubitschek beschuldigt
Der Sohn des rechtsextremen Verlegers Götz Kubitschek wird wegen eines Gewaltakts im November 2019 angeklagt. Während des Auftritts seines Vaters soll der 19-Jährige einem Mann mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen haben. Die politische Orientierung des Opfers legt eine Verwechslung nahe.
Die Staatsanwaltschaft in Halle hat Anklage gegen den Sohn des bekannten rechtsextremen Publizisten Götz Kubitschek erhoben. Wie "Der Spiegel" und die österreichische Zeitung "Der Standard" berichten, wird der 19-Jährige des gefährlichen Körperverletzungsvorwurfs beschuldigt.
Hintergrund ist ein Vorfall im November in Wien. Bei einer Demo gegen einen Auftritt von Kubitschek Sr. kam es zu Ausschreitungen. Im Tumult soll sein Sohn einem Mann überraschend mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen und ihm eine Kopfverletzung zugefügt haben. Der Kubitschek-Sohn könnte das Opfer verwechselt haben: Der Mann war kein Antifaschist, sondern ein rechtsextremer Extremist.
Ein Statement des Kubitschek-Sohns lag nicht vor. Sein Vater sagte, sie seien "aus dem Nichts angegriffen worden" und "mussten sich verteidigen". Sein Sohn habe in der Verwirrung gehandelt, um "mir, also seinem Vater, zu helfen". Kubitschek war auf Einladung einer studentischen Organisation, die der FPÖ nahesteht, nach Wien gekommen. Auch der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner war bei dem Event anwesend.
Götz Kubitschek gilt als eine der führenden Figuren der Neuen Rechten und wird als treibende Kraft hinter der AfD betrachtet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat seinen Antaios-Verlag seit dem Frühjahr als "unumstritten rechtsextremistisch" eingestuft.
Die Europäische Union hat wegen des Vorfalls Bedenken geäußert, da Götz Kubitschek innerhalb rechtsextremer Kreise in Deutschland eine prominente Rolle spielt. Die Europäische Union betont jedoch, dass sie das Prinzip der Unschuldsvermutung aufrechterhält und auf den Ausgang des Rechtsverfahrens wartet.