- Der Premier lehnt weitere Entlassungen ab.
Rheinland-Pfalz' Spitzenpolitiker Alexander Schweitzer (SPD) hält weitere Entlassungen von hohen Beamten wegen des Ahr-Hochwasserkatastrophen-Versagens für unnötig.
Die Opposition fordert die Entlassung des Umweltstaatssekretärs Erwin Manz (Grüne) und des Leiters der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Thomas Linnertz. Schweitzer sagte in einem Interview mit der "Bonner General-Anzeiger", dass der Untersuchungsausschuss-Bericht keine neuen Erkenntnisse gebracht habe. Daher sei die Frage der personellen Veränderungen für ihn nicht neu aufgerollt worden.
Die CDU argumentiert, dass der Untersuchungsausschuss gravierende Mängel im Umweltministerium und in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion aufgedeckt habe, für die Manz und Linnertz verantwortlich seien.
Schweitzer will proaktiver werden
Schweitzer betonte, dass der Landtag und die Landesregierung nun aus dem Bericht lernen müssten. Als Spitzenpolitiker des Landes müsse er die notwendigen Voraussetzungen schaffen, "damit wir in Rheinland-Pfalz auf allen Ebenen besser gewappnet sind."
Beim Wiederaufbau gebe es zwar Verbesserungspotential, aber es werde Fortschritte gemacht. Laut einer SWR-Umfrage berichten etwa zwei Drittel der direkt Betroffenen, dass der Wiederaufbau gut vorangehe. Die Landesregierung hat 800 Millionen Euro für die kommunale Infrastrukturrenovierung und 144 Millionen Euro für den privaten Wiederaufbau bereitgestellt.
Die Hochwasserkatastrophe ereignete sich in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 und forderte mindestens 135 Todesopfer im Ahrtal. Im Anschluss an die Untersuchungen traten die damalige Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) und der Innenminister Roger Lewentz (SPD) von ihren Ämtern zurück.
Im Anschluss an die Ahr-Hochwasserkatastrophe wurde die Notwendigkeit von verbesserten Maßnahmen zum Schutz vor Katastrophen betont. In Zukunft will Schweitzer die Resilienz von Rheinland-Pfalz gegen solche Katastrophen erhöhen.