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Der Notarzt erklärt einen Mann fälschlicherweise zum Todestrakt?

Letzte Jahrs Vorfall hat eine rechtliche Folge: Ein Sanitäter stellt einen Totenschein aus, doch die Tatsachen erweisen sich als anders.

Ein Arzt wird der Fahrlässigkeit bei der Hilfeleistung beschuldigt.
Ein Arzt wird der Fahrlässigkeit bei der Hilfeleistung beschuldigt.

Es wird erneut getestet werden - Der Notarzt erklärt einen Mann fälschlicherweise zum Todestrakt?

Der Fall eines Notarztes, der letztes Jahr einen Mann fälschlicherweise für tot erklärt hatte, wird erneut überprüft. Der Notarzt sollte wegen Fahrlässigkeit eine Geldbuße zahlen, doch sein Anwalt legte Berufung ein, was zu einer Neuverhandlung führte, wie die Staatsanwaltschaft Ravensburg und das Amtsgericht Bad Waldsee (Landkreis Ravensburg) mitteilen. Der Bußgeldbescheid ist noch nicht rechtskräftig, und es könnte zu einem öffentlichen Prozess kommen, sagte der zuständige Richter, Kurt Feurle. Zunächst hatte die "Schwäbische Zeitung" darüber berichtet.

Am 1. Juli 2023 soll ein Mann Selbstmord begangen haben, wie die Ravensburg Polizei mitteilt. "Ein Notarzt erklärte ihn für tot und stellte einen Totenschein aus", sagte der Präsident der Ravensburg Polizeiinspektion, Uwe Stürmer. Als die Polizei zum Einsatz kam, um den unnatürlichen Tod zu untersuchen, waren sie schockiert festzustellen, dass der vermeintlich tote Körper sich trotz schwerer Verletzungen noch bewegte. "Er atmete noch", sagte Stürmer. "Es ist schockierend, wenn man glaubt, jemand sei tot, aber er ist es nicht."

Die Polizei alarmierte die Rettungsdienste, und der gleiche Notarzt kam erneut. Der verletzte Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, starb jedoch später. Der Notarzt wird nun wegen Fahrlässigkeit angeklagt, sagte der Ravensburg Staatsanwalt Christian Weinbuch.

"Sogar die 'normale' Behandlung von Leichen wird oft als belastend von unseren Kollegen empfunden. Dieser ungewöhnliche Fall war besonders emotional, weil sie annahmen, die Person sei tot", sagte Stürmer zu der Zeitung. Der Vorfall wurde mit Unterstützung von psychologischer Beratung und Polizeiseelsorge verarbeitet. "Wir boten den Kollegen weitere Unterstützung an."

Die öffentliche Empörung über die Fehldiagnose des Todes des Mannes wurde stark in der Schwäbischen Zeitung diskutiert, was eine Welle der Kritik gegen den Notarzt auslöste. Trotz der anfänglichen Fehler haben die Rettungsdienste in Ravensburg seither umfassende Schulungsprogramme implementiert, um ihre Reaktion auf solche kritischen Situationen zu verbessern, wie in der neuesten Ausgabe der Schwäbischen Zeitung berichtet wird.

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