Unternehmen - Der Medizinkonzern Fresenius tötet die Digitaltochter Curalie
Medizinkonzern Fresenius setzt seine Restrukturierung fort. DAX Corp wird sich nach dem Verkauf seiner Fruchtbarkeitskliniken von seiner Tochtergesellschaft Curalie abspalten. Sämtliche Aktivitäten des auf Gesundheitsanwendungen spezialisierten Softwareunternehmens werden Ende 2023 eingestellt, teilte die Helios Group Hospital AG am Freitag in Bad Homburg mit. Zuvor hatte das Manager Magazine über die Pläne berichtet.
Der Konzern teilte mit, dass der Geschäftsbetrieb der Muttergesellschaft Curalie GmbH Ende 2023 eingestellt wird, ebenso wie der Betrieb fast aller Tochtergesellschaften. Allerdings werden die Curalie-Unternehmen Meditec und Ibs verkauft.
Wie ein Fresenius-Sprecher betonte, schmälert Fresenius seine digitalen Ambitionen typischerweise nicht durch den Verkauf von Curalie. Die Digitalisierung bleibt im Fokus. Helios will sich nach eigenen Angaben stärker auf die Digitalisierung von Kernaktivitäten in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung konzentrieren, beispielsweise durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Mit knapp 90 Kliniken ist Helios Deutschlands größter Krankenhausbetreiber.
Das Ende von Curalie ist Teil eines größeren Plans von Fresenius-Chef Michael Sen, der nach mehr als einem Jahr im Amt ist, das Geschäft stärker zu fokussieren und den verschuldeten DAX-Konzern wieder auf Kurs zu bringen. In diesem Frühjahr kündigte Sen die Veräußerung „einer Handvoll“ Unternehmensteilen an.
Ein peruanisches Krankenhaus und eine Fruchtbarkeitsklinik der Eugene Group stehen jetzt zum Verkauf. Jüngsten Medienberichten zufolge stehen auch rund 60 Reha-Einrichtungen und einige Pflegeheime der österreichischen Tochtergesellschaft Vamed zum Verkauf. Das Projekt soll einen Wert zwischen 600 und 800 Millionen Euro haben.
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Quelle: www.stern.de