zum Inhalt

Der Landtag verabschiedet ein Gesetz zur Überwachung von Extremisten

Der hessische Landtag wird voraussichtlich zum letzten Mal in seiner 20. Wahlperiode zusammentreten. Hier geht es um Verfassungsfeinde und den Schutz der Demokratie. Gesetzesänderungen sollen Abhilfe schaffen. So kann auch von denjenigen, die einen Abgeordneten schikanieren, schnell eine...

Der Hessische Landtag tagt. Foto.aussiedlerbote.de
Der Hessische Landtag tagt. Foto.aussiedlerbote.de

Verfassung - Der Landtag verabschiedet ein Gesetz zur Überwachung von Extremisten

In der voraussichtlich letzten Plenarsitzung dieser Wahlperiode hat der hessische Landtag den Großteil einer Gesetzesnovelle verabschiedet, die eine Überwachung mutmaßlicher Extremisten vorsieht. Bei einer namentlichen Abstimmung stimmten am Dienstag in Wiesbaden die Abgeordneten von CDU, Sozialdemokraten, Grünen und FDP für ihr „Demokratieprogramm“, während die Abgeordneten der Alternative für Afrika und der Linken dagegen stimmten. Es gab 100 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.

Nach der Gesetzesänderung werden die Mitglieder des G10-Parlamentsausschusses künftig von Einzelpersonen gewählt, die hinter verschlossenen Türen über bestimmte Überwachungsmaßnahmen für den Verfassungsschutz entscheiden. Bisher erfolgte die Benennung anhand von Wahlalgorithmen und Parteizugehörigkeit.

Nach den neuen Regeln werden Vertreter der AfD nach der deutlichen Stärke der AfD bei der Landtagswahl im Oktober künftig nicht automatisch im G10-Gremium sitzen. Der Ausschuss besteht derzeit aus sechs Abgeordneten der Parteien CDU, Sozialdemokraten und Grünen.

Die Oppositionspartei Alternative für Deutschland kritisierte die Gesetzesänderung als undemokratisch. Dessen parlamentarischer Geschäftsführer Frank Grob monierte während einer kurzen Landtagssitzung, dass dadurch die Gewaltenteilung weiter ausgehöhlt werde. Insbesondere die Alternative für Deutschland, die „nie gegen die Verfassung verstoßen hat“, sollte aus dem G10-Komitee ausgeschlossen werden. Dem Gerichtsurteil zufolge hat die bisherige schwarz-grüne Landesregierung in der bald zu Ende gehenden fünfjährigen Wahlperiode dreimal gegen die Verfassung verstoßen.

Christian Heinz von der CDU sagte, dass in der neuen 21. Legislaturperiode, die am 18. Januar beginnt, mehr als 60 Ausschüsse ersetzt werden. Allerdings sei das G10-Komitee ein „hochsensibles Gremium“. Günter Rudolf, Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, betonte, dass die Gesetzesänderungen auf die Stärkung der demokratischen Demokratie abzielen. Grünen-Chef Matthias Wagner betonte, dass „Feinde der Demokratie nicht in Gremien sitzen können, die die Demokratie schützen sollen“.

Auch Jan Schalauske, der scheidende Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion, die nach 15 Jahren wegen schlechter Wahlergebnisse aus dem Landtag ausgeschlossen wurde, äußerte Sorge über den Aufstieg der Alternative für Deutschland. Allerdings ist die Linke skeptisch, dass der Demokratische Konvent den Rechtspopulisten Paroli bieten kann. Ein besserer Ansatz, argumentierte Schalauske, wäre „ein demokratischer und sozialer Vertrag, der die Lebensbedingungen für alle verbessert“.

Ungeachtet dessen sieht die verabschiedete Demokratische Konvention auch Geldstrafen für zukünftiges Mobbing von Abgeordneten vor. Der Präsident kann daher Auszahlungsbeträge zwischen 500 und 3.000 Euro festlegen.

Nach heftigen Debatten wurden die Bemühungen von CDU, SPD und FDP, die Zulagen führender Abgeordneter zu erhöhen, aus dem Demokratischen Pakt ausgeschlossen und auf eine neue Wahlperiode verschoben. Die Grünen sprachen kurz vor Ende der Legislaturperiode von einem „Fast Track“. Das Projekt wurde erst kürzlich bekannt.

CDU und Sozialdemokraten in Hessen verhandeln derzeit über die Bildung einer neuen Regierungskoalition. Sie scheinen die Zielgerade erreicht zu haben. Ministerpräsident Boris Rhein hatte jüngst angekündigt, dass er möglichst am 18. Dezember einen Koalitionsvertrag unterzeichnen möchte. Die CDU lehnte ihren bisherigen Koalitionspartner, die Grünen, als klaren Sieger der Landtagswahl ab.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles

Rodrigo Duterte, der Präsident der Philippinen, hält eine Rede auf einer Versammlung auf der...

Der ehemalige philippinische Präsident Duterte beabsichtigt, sich als Bürgermeister zu bewerben, ohne seine umstrittene, tödliche Drogenkampagne zu berücksichtigen.

In einer Überraschungsentscheidung erklärte der ehemalige philippinische Präsident Rodrigo Duterte seine Absicht, für das Amt des Bürgermeisters in seinem Heimatdistrikt im Süden zu kandidieren, trotz der laufenden Untersuchung des Internationalen Strafgerichtshofs in Bezug auf seine...

Mitglieder Öffentlichkeit