Der Klimawandel beschleunigt die Migration von Arten
Der Klimawandel beschleunigt offenbar die Einwanderung von wärmeliebenden Pflanzen- und Tierarten nach Hessen. Berthold Langenhorst vom Naturschutzbund (Nabu) Hessen sagte der Deutschen Presse-Agentur (DPA), es sei für Biologen derzeit schwierig, mit der Identifizierung der neu eingewanderten Arten Schritt zu halten. Sie kommen meist über den Rhein nach Hessen. Besonders die milden Winter begünstigen die Vermehrung der bisher nicht heimischen Insektenarten.
Langenhorst nennt als Beispiel den Admiral-Wanderfalter, der eigentlich im Frühjahr oder Frühsommer über das Mittelmeer fliegt und hier im Sommer seine Eier ablegt. Die nächste Generation von Schmetterlingen fliegt im Herbst zurück. Exemplare, die versuchen, hier zu überwintern, können immer noch beobachtet werden. Zu den Zugvögeln gehört auch die Europäische Gottesanbeterin, die jetzt mehrfach in Mittelhessen gesichtet wurde, sagt Langenhorst.
Wie die Biologen erklären, ist eine eingewanderte Art aber nicht zwangsläufig invasiv - sie wird erst dann invasiv, wenn sie anderen Arten Probleme bereitet, weil sie sich schnell ausbreitet und so andere Arten aus ihren Lebensräumen verdrängt. Auch Behörden wie die EU und die regionalen Kommissionen berücksichtigen solche Arten - wegen der potenziellen Bedrohung der biologischen Vielfalt oder möglicher Veränderungen im gesamten Ökosystem, aber auch wegen der möglichen negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Wirtschaft.
Quelle: www.dpa.com
