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Der Kampf um höhere Richterposten tobt weiter

Im umstrittenen Bewerbungsverfahren für eine der Spitzenpositionen des nordrhein-westfälischen Justizwesens werden neue Details bekannt. Die Opposition warf der Landesregierung Betrug vor. CDU und Grüne verteidigten sich entschieden.

Aktuelle Uhrzeit im NRW-Landtag. Foto.aussiedlerbote.de
Aktuelle Uhrzeit im NRW-Landtag. Foto.aussiedlerbote.de

Landtag - Der Kampf um höhere Richterposten tobt weiter

„Manipulation“ durch die Landesregierung oder „Verschwörungstheorie“ durch die Opposition? Zum Streit um den Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts NRW sind weitere Einzelheiten bekannt geworden. Dies führte am Freitag zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem schwarz-grünen Bündnis und der Opposition im Landtag. Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) und Ministerpräsident Nathanael Liminski wiesen auf einer kurzen Pressekonferenz der Sozialdemokratischen Partei und der Freien Demokratischen Partei erneut Vorwürfe der politischen Einflussnahme bei der Ernennung zu einem der höchsten Richterämter des Landes zurück.

SPD und FDP warfen Limbach vor, einem Bekannten und ehemaligen Richterkollegen geholfen zu haben, Präsident des Oberverwaltungsgerichts NRW zu werden. Über Personalbesetzungen beschloss das Kabinett am 8. August. Die Besetzung wurde daraufhin von zwei Verwaltungsgerichten aufgrund von Klagen erfolgloser Antragsteller gestoppt. Nun muss das Oberverwaltungsgericht Münster darüber entscheiden.

Führen Sie mehrere Interviews mit Bewerbern durch

Nun gerät auch der Ministerpräsident Liminski ins Visier der Opposition. Während der Auseinandersetzung gab er zu, mehrere Kontakte mit dem Kläger gehabt zu haben. Liminski sagte, er habe mit zwei der vier Bewerber „mehrere Gespräche“ geführt – jedes davon sei von ihnen selbst initiiert worden. Er habe mit beiden „persönlich und telefonisch“ gesprochen. Beide Männer wussten, dass die Wahlen im Justizministerium und nicht im Büro des Premierministers stattfinden würden.

Liminski sagte, dass er als Regierungskoordinator in alle Kabinettsprozesse eingebunden sei. Daher sei es „natürlich“, dass er Interviewanfragen von Personen, die für eine höhere Position als Richter in Betracht gezogen würden, nicht ablehnen würde. „Besetzungen für leitende Richterpositionen mögen etwas unproduktiv erscheinen, was nicht gut ist, aber auch nicht absolut neu“, sagte er.

Normaler Prozess?

Hin- und Her-Diskussionen zwischen der Landesregierung und Bewerbern für höhere Richterämter sind für die SPD jedoch kein normaler Prozess. „Nein, das ist nicht üblich“, sagte Wolfe. Leeminski sollte die Verhandlungen während des laufenden Verfahrens stoppen. Wolf wirft den schwarz-grünen Landesregierungen Manipulationen bei der Besetzung eines der höchsten Richterämter des Landes vor. Dabei habe es „viele Ungereimtheiten“ gegeben.

Dass sich das Kanzleramt bei den Beratungen auch in die Belange des Justizministeriums eingemischt habe, sei „völlig unnormal und schade nur der Krone“, sagte Wolf. Die Frage ist, ob Stellen im öffentlichen Dienst „auf der Grundlage persönlicher Präferenzen oder auf der Grundlage des Grundprinzips der Verdienste“ besetzt werden. Dies untergräbt das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Justiz. Generalstaatsanwalt Limbach muss zurücktreten.

Generalstaatsanwalt Limbach bekräftigte, dass das Verfahren „fair, transparent und offen“ geführt worden sei. Er führte Interviews mit allen vier Bewerbern. „Das ist ein völlig normaler Prozess. Es handelt sich um eine faire Anfrage. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Bewerber selbst um ein Vorstellungsgespräch bei mir bitten.“ Er habe alle vier Bewerber „auf Bereiche mit qualitativ hochwertigen Bewerbern hingewiesen“ und sie zum Nachdenken aufgefordert Ihre Bewerbung vor diesem Hintergrund. Einen der Bewerber, der für ihn ein „äußerst wichtiger und unverzichtbarer Mitarbeiter“ sei, forderte er ausdrücklich auf, im Ministerium zu bleiben.

Limbach sagte, zwei der Kläger hätten inzwischen sogenannte Wettbewerberstreitigkeiten angestrengt. Hierbei handelt es sich um eine Klage, die darauf abzielt, die Rechtmäßigkeit der Besetzung von Ämtern durch Wettbewerber anzufechten. Nach Angaben des Grünen-Ministers wird die Sache vor dem Oberverwaltungsgericht entschieden.

Vorwürfe der Manipulation

Die LDP warf Limbach außerdem vor, den Eindruck zu erwecken, er wolle die Besetzung hoher Richterposten auf der Grundlage persönlicher Sympathien und nicht auf der Grundlage der besten Optionen besetzen. Henning Höne, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, verwies auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Münster, das Nordrhein-Westfalen mit der Begründung „manipulativer Verfahrensgestaltung“ zugunsten des Klägers die Besetzung von Spitzenpositionen in Landesjustizen stoppte. „Das ist ein beispielloser Schlag ins Gesicht eines Generalstaatsanwalts in der Geschichte dieses Landes.“

Der CDU-Abgeordnete Jörg Gierlings warf der Opposition vor, „Verschwörungstheorien“ zu verbreiten. Der Auswahlprozess, Gespräche mit Bewerbern und Rechtsstreitigkeiten sind keine Seltenheit. Die Opposition versuche, „durch ständiges Spielgeschehen etwas aufzubauen, was nie wirklich passiert“ und hat sich nun mit der Forderung nach Limbachs Rücktritt selbst übertroffen. „Sie wollen nicht nur den Generalstaatsanwalt schädigen, sondern auch den Ruf des Kandidaten, der eindeutig am besten für ein hohes Richteramt geeignet ist.“

Parlamentarische Fragestunde, Liminski spricht um 18:45 Uhr.

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Quelle: www.stern.de

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