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Der IFO-Index sinkt unerwartet weiter

„Die Wirtschaft bleibt schwach“

In der Industrie sank der Geschäftsklimaindex deutlich..aussiedlerbote.de
In der Industrie sank der Geschäftsklimaindex deutlich..aussiedlerbote.de

Der IFO-Index sinkt unerwartet weiter

Nach zwei Zuwächsen ist der Geschäftsklimaindex des IFO-Instituts erneut gesunken, obwohl Experten etwas anderes erwartet hatten. Besonders pessimistisch blicken die Industrie- und Bausektoren in die Zukunft. „Die Geschenke sind bescheiden“, sagten sie.

Die Stimmung unter deutschen Wirtschaftsführern hat sich zum Jahresende unerwartet verschlechtert. Das Münchner IFO-Institut gab in einer Umfrage unter rund 9.000 Managern bekannt, dass der IFO-Geschäftsstimmungsindex im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte auf 86,4 Punkte gesunken ist. Es wurde bereits zweimal hintereinander bestiegen.

Von Reuters befragte Experten hatten jedoch mit einem Anstieg auf 87,8 Punkte gerechnet. Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage und die Aussichten für die kommenden Monate erneut pessimistischer. „Auch in der Weihnachtszeit ist die Konjunktur noch schwach“, sagte IFO-Chef Clemens Fuest.

Bautätigkeit sinkt auf Niveau von 2005

In der Industrie sank der Geschäftsklimaindex deutlich. „Energieintensive Industrien haben es besonders schwer“, erklärt Foster. Die Stimmung im Dienstleistungssektor verbesserte sich leicht. Die Unternehmen sind hinsichtlich ihrer Aussichten für die nächsten sechs Monate weniger skeptisch. Die Betriebssituation der Gastronomie hat sich verbessert. „Allerdings sind die Erwartungen deutlich gesunken“, erklärte das IFO. Dies dürfte mit dem Auslaufen der Steuererleichterungen Anfang 2024 zusammenhängen. An der Handelsfront verschlechterte sich die Stimmung der Manager, der Bauindustrieindex fiel sogar auf den niedrigsten Stand seit September 2005.

IFO-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe sagte gegenüber Reuters: „Die deutsche Wirtschaft wird dieses Jahr ein bescheideneres Weihnachtsgeschenk bekommen.“ Die Haushaltskrise nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts spiegelt die erhöhte Unsicherheit für Unternehmen wider.

Institutionen senken ihre Prognosen

Jens-Oliver Niklasch von der LBBW spricht über den Rückschlag zum Jahresende. „In den letzten Wochen gab es tatsächlich viele Anzeichen dafür, dass die Rezession vorbei sein wird, insbesondere angesichts der drohenden Aussicht auf eine Leitzinssenkung im Jahr 2024.“ Doch mit Blick auf die neuesten Branchendaten werden die Abwärtsrisiken erneut deutlich. „Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war der Haushaltsbeschluss des Karlsruher Richters.“ Nun könnten einige Unternehmen ihre Investitionspläne noch einmal überprüfen.

Die deutsche Wirtschaft ist im Sommer leicht geschrumpft. Sollte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Quartal weiter sinken, besteht die Möglichkeit, dass es erneut zu einer vorübergehenden sogenannten technischen Rezession kommt. Mehrere führende Wirtschaftsforschungsinstitute, darunter das IFO, das DIW Berlin und das IWH Halle, haben ihre Prognosen für 2024 gesenkt und erwarten nur noch ein Wachstum von 0,5 % bis 0,9 %. Die gewerkschaftsnahe IMK geht sogar davon aus, dass die Wirtschaft im Jahr 2024 – wie bereits in diesem Jahr – um 0,3 % schrumpfen wird. Der Haushaltskompromiss der Bundesregierung könnte zu einer Konjunkturabschwächung führen.

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Quelle: www.ntv.de

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