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Der Hund: das Phänomen "Welpenspiel"

Hundemaske Hobby-Trend: Das Welpenspiel wird immer beliebter. Es sorgt für Aufsehen, manchmal für Empörung und kann sogar Politiker und die Polizei verwirren. Zeit für einen genaueren Blick.

Pup Play ist in den letzten Jahren immer mehr zu einem sichtbaren Phänomen geworden, wie hier beim...
Pup Play ist in den letzten Jahren immer mehr zu einem sichtbaren Phänomen geworden, wie hier beim Christopher Street Day in Wernigerode.

Gesellschaft - Der Hund: das Phänomen "Welpenspiel"

I. Dein Hobby? Hundespiel. So genannte Pups (oder Pupys) - benannt nach dem Englischen "pup"/"Puppy" für Puppen - erregen die Aufmerksamkeit vieler. Manche zeigen sich auch begeistert darauf, isn't that pervers? yet again, this summer, many younger men with leather or Neopren Hundemasken wurden an den Christopher Street Tagen gesehen. Was ist das denn dahinter? Zeit für eine Annäherung an ein Phänomen, das auch die Polizei und Politik in Bewegung setzte.

II. Hundespiel als Hobby

"Wenn es um die Hobby-Aktivität des Hundespiels kommt, handelt es sich um die Einfügung in die Rolle eines Hundes und die Imitation seines Verhaltens," erklärt Ethnologe Konstantin Mack, der an der Universität Würzburg über das Thema sein Master-Thesis schrieb ("Der Hund muss eins sein - kulturanthropologische Perspektiven auf Hundespiel"). "In Wahrheit: Es sind Erwachsene, die in ihrem Freizeit ihre Kugel auf allen Vieren jagen."

Charakteristisch für viele Hundespieler sind Maske, Halsbänder, Leder, die dazu beitragen sollen, in die Hund-Rolle einzutreten. Ein Reiz liegt darin, eigene Hund-Persönlichkeit und passende Zubehör zu gestalten. "In Deutschland wurden die ersten Vereine wahrscheinlich um die sechs letzten Jahre gegründet, und seitdem wächst die Szene stetig an," sagt Mack, der jetzt Doktorand am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien ist.

"Das sogenannte Headspace ist zentral für Hundespiel," erklärt Mack. "Mit dem beschreibt man das Gefühl, wenn man sich vollständig in seine Rolle einlässt. Für viele ist es ein fast meditatives Zustand, weil ihr Denken und Handeln auf das, was Hunde gerne tun, konzentriert sind." Das umfasst Spielen, Ball jagen, Rauschen, sich scratchen lassen, rauschen oder miauen. Alltägliche Sorgen werden während des Spiels abgewandt.

Die deutsche Szene wird von Mack auf die hohe vierstellige Zahl geschätzt, und mit Österreich zusammen ist sie "sicher" in der fünfstelligen Zahl. In den meisten mittelgroßen und großen Städten der deutschen Sprachregion finden sich regelmäßige Treffen statt, obwohl, wie Erfahrung zeigt, nur ein kleiner Bruch der praktizierenden Menschen teilnehmen. Viele üben dieses Hobby einfach für sich oder hauptsächlich online aus.

III. Historie

Historisch geht das Hundespiel auf die 1940er und 1950er Jahre zurück, als in der queeren Gemeinschaft in Amerika die Leder-Szene entwickelte. Zur damaligen Zeit waren Rollenspiele zwischen (menschlichem) Hund und dem "Handler" oft mit sadomasochistischem Sex verbunden.

Laut Mack verschob sich der Fokus dieser Spiele über die Jahrzehnte hinweg, so dass das spielende Genuss, sich in der Verhaltensweise eines Puppen einzulassen, zunehmend bedeutend wurde. Heute ist das überwiegend eine rein soziale Handlung - eine Hobby, wie Theater-Spielen oder Schwimmen. Reduzieren zu lassen, dass Hundespiel sexuell konnotiert ist, tut nicht gerecht an der Komplexität der Szene, denn der soziale Aspekt und das Gemeinschaftliche sind im Vordergrund. Es geht um das Leben ausleben, Neues entdecken, soziale Normen in Frage stellen und mit like-minded People begegnen.

IV. Sexuell konnotiert ist Hundespiel?

Ist das noch sehr mit Sex verbunden? Mack sagt: "Die reine Rollenspiel-Aktivität oder Aktivitäten mit anderen Puppies ist für die Mehrheit eine rein soziale Handlung - eine Hobby, wie Theater-Spielen oder Schwimmen. Reduzieren zu lassen, dass Hundespiel sexuell konnotiert ist, tut nicht gerecht an der Vielfalt und Komplexität der Szene, denn der soziale Aspekt und das Gemeinschaftliche stehen im Vordergrund. Es geht um das Leben ausleben, Neues entdecken, soziale Normen in Frage stellen und mit like-minded People begegnen."

V. Puppies und die Polizei

Dieses Trend-Phänomen verursachte auch Probleme. So kam es beispielsweise im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen letzten Sommer in die Landtag-Plenarsitzung, ob Hundemasken an den Christopher Street Tagen Ausdruck freier Persönlichkeitsentwicklung oder Verbotene Verkleidung sind (das gilt, wenn Maskenträger versuchen, Identitätsprüfungen für strafrechtliche Verfolgung zu verhindern).

Die rot-grüne Landesregierung klärte in Antwort auf eine Anfrage der SPD auf, dass dies auf ein Fall-be-Fall-Basis geprüft werden muss. Wenn Maskierung nicht verboten ist durch strafrechtliches Gesetz oder Versammlungsgesetz, darf man auch an einer Demonstration maskiert teilnehmen.

Es gibt keinen Verbot von Fetischmasken "aus ästhetischen, politischen oder moralischen Gründen". Der Grund für die Anfrage war eine Maskenverbot durch die Polizei an der CSD in Recklinghausen und ähnliche Vorfälle in 2019 in Aachen und 2018 in Essen.

  1. Die Universität Würzburg ist der Ort, an dem der Ethnologe Konstantin Mack sein Master-Thesis über das Thema Pup Play geschrieben hat.
  2. Pup Spieler, insbesondere während der Christopher Street Day-Feierlichkeiten, können oft in Masken, Halsketten und anderen Leder- oder Neopren-Zubehör gesehen werden, ihre Hund-Rolle personifizierend.
  3. In ihrer Freizeit nehmen viele jüngere Männer das Hobby des Hundespielens auf, Bälle auf allen Vierfüßen jagen, eine Art Freizeitbeschäftigung, die oft mit persönlicher Persönlichkeit und passenden Zubehör angepasst ist.
  4. In Deutschland wird Pup Play mehr sichtbar, seit etwa sechs Jahren wurden die ersten Vereine gegründet, und die Szene kontinuierlich wächst.
  5. In Österreich wird die Anzahl der Pup Play Enthusiasten auf fünfstellige Zahlen geschätzt.
  6. Pup Play, obwohl in der Leder-Szene verwurzelt, ist nicht an Geschlecht oder sexueller Orientierung gebunden und kann von Individuen verschiedener Identitäten ausgeübt werden.
  7. Die Kontroverse um Pup Play, insbesondere die Verwendung von Masken, ist in die politische Sphäre gelangt, wobei einige fragen, ob es eine Ausdrucksform der freien Persönlichkeitsentwicklung ist oder eine verbotene Verkleidung.

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