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Der Höhepunkt der blutigen Schlacht – der Prozess im Granatenwurffall

Seit Monaten bekämpfen sich zwei Gruppen im Raum Stuttgart mit brutalsten Methoden. Bisheriger Höhepunkt des Konflikts: ein Granatenwurf auf eine trauernde Gemeinde im Raum Esslingen. Die mutmaßlichen Täter stehen derzeit vor Gericht.

Ein Polizist läuft durch einen abgesperrten Tatort auf einem Friedhof. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Polizist läuft durch einen abgesperrten Tatort auf einem Friedhof. Foto.aussiedlerbote.de

Kriminalität - Der Höhepunkt der blutigen Schlacht – der Prozess im Granatenwurffall

Es war der bisherige Höhepunkt des blutigen Konflikts zwischen den beiden rivalisierenden Gruppen: Am 9. Juni soll ein 23-Jähriger auf dem Friedhof Altbach bei Esslingen eine Granate auf Trauernde geworfen haben. Das Massaker konnte mit vielen Todesopfern glücklicherweise abgewendet werden, es wurden jedoch mindestens 15 Menschen zum Teil schwer verletzt. Der mutmaßliche Granatenwerfer muss sich ab Donnerstag (9.15 Uhr) vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Iraner unter anderem versuchten Mord vor.

Hintergrund der Tat war nach Angaben der Ermittler eine monatelange Fehde zwischen zwei rivalisierenden Gruppen im Raum Stuttgart. Der 23-jährige Angeklagte soll einer Gruppe im Raum Stuttgart-Zuffenhausen und Göppingen nahegestanden haben, einige der Trauergäste gehörten einer anderen Gruppe im Raum Esslingen an.

Aus Sicherheitsgründen wird die Verhandlung im streng gesicherten Saal des Oberlandesgerichts in Stuttgart-Stamheim stattfinden. Der Prozess ist bisher auf elf Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil ist nicht vor Mitte März zu rechnen.

Der Großraum Stuttgart wird seit Monaten von Gewalt erschüttert, hinter der rivalisierende Gruppierungen vermuten. Es wurden mehrfach Menschen erschossen. Zu Vorfällen kam es in Stuttgart-Zuffenhausen, Plochingen, Asperg im Landkreis Ludwigsburg und Esslingen im Landkreis Göppingen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes wurden bisher mehr als 40 Personen festgenommen.

Nach aktuellen Ermittlungen soll der mutmaßliche Granatenwerfer den Sprengsatz gezündet und absichtlich geworfen haben. Eigentlich sollte es im Vorplatz der Trauerhalle landen, wo sich Trauernde versammelten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde die Granate jedoch „glücklicherweise“ abgelenkt und landete etwa 30 Meter vom Vorgarten entfernt, wo sie explodierte. Durch die abgefeuerten Stahlkugeln wurden mehr als ein Dutzend Trauergäste verletzt.

Gegen fünf weitere Männer werden im Zusammenhang mit dem Anschlag in Altbach außerdem versuchter Mord und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Sie schlugen und traten angeblich den mutmaßlichen Granatenwerfer und zerrten ihn aus dem Taxi. Der Granatenwerfer warf die Granate in ein wartendes Taxi und rannte davon. Zwei Tatverdächtige, zwei Deutsche, zwei Türken und ein Georgier, sollen den 23-Jährigen zudem mit Faustschlägen und Tritten gegen den ungeschützten Kopf geschlagen haben. Der Männerprozess soll am 14. Dezember vor dem Landgericht Stuttgart beginnen.

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Quelle: www.stern.de

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