zum Inhalt

Der große Wurf bleibt aus: Bietigheim verpasst Oberliga-Meisterschaft

Die Handballer der SG Bietigheim haben gegen den Rekord-Champions-League-Sieger Györ zwar nicht gewonnen, der Einzug ins Finale wird aber als großer Erfolg gewertet.

Gros (l.) aus Györi, Smits (M.) aus Bietigheim und Torwart Solberg aus Györi in Aktion.
Gros (l.) aus Györi, Smits (M.) aus Bietigheim und Torwart Solberg aus Györi in Aktion.

Champions League Wettbewerb - Der große Wurf bleibt aus: Bietigheim verpasst Oberliga-Meisterschaft

Enttäuscht trafen die Mitglieder von SG BBM Bietigheim ihre treuen Fans. Der berühmte deutsche Handballmeister hatte in der Saison einen Pokal auf europäischer Ebene verpasst. Am Sonntagabend verlor das von Jakob Vestergaard trainierte Team im Finale der Champions League gegen den übermächtigen ungarischen Spitzenvereil und Rekordmeister, Audi ETO Györ, mit 24:30 (12:17).

Als die Spieler ihre Silbermedaillen von Michael Wiederer, dem Präsidenten der Europäischen Handballföderation, erhielten, gelang es ihnen, einmal mehr zu lachen. "Wenn Sie im Finale sind, wollen Sie gewinnen," teilte die Nationalspielerin Jenny Behrend mit. "Aber wir können morgen sagen, dass wir Silber gewonnen haben." Obwohl sie sich für einen Moment der Stolz überlegen ließen, gaben sie ihn bald wieder auf.

Nur ein Titel in dieser Saison. Unter der Leitung von Vestergaard gewann die Mannschaft (jetzt HB Ludwigsburg) in der dritten Liga früh die Meisterschaft. Im DHB-Pokal verloren sie überraschend gegen TuS Metzingen.

"Wir können uns sehr stolz und zufrieden fühlen. Unser Ziel war es, das Finale des höchsten Turniers zu erreichen. Aber ehrlich, nicht in dieser Saison", teilte Antje Döll mit. "Es ist verrückt, dass wir uns jetzt für unseren Auftritt ehren. Dieses Finale ist die größte Leistung in der Geschichte des Vereins."

Die Mannschaft erlebte in den ersten Spielminuten erhebliche Schwierigkeiten. Györ, der Favorit, zeigte überragende Geschwindigkeit und solide Torhüterarbeit. Nach elf Minuten führten die ungarischen Meister mit 6:2 und hielten diese Führung nicht mehr auf.

Das Erreichen des Finales spricht dafür, dass das deutsche Frauenhandball wächst. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Frankreich im April brachte den Spielern, Anhängern und Interessenten große Freude. Zum ersten Mal seit 2008 in Peking nimmt das DHB-Team an Medaillenkämpfen teil.

Der Nationaltrainer Gaugisch hofft auf einen Boost aus dieser Erfahrung. "Dieses Turnier wird den Nationalspielern einen Boost geben", sagte er vor dem Finale. "Nur anwesend und diese Momente zu bewältigen ist unschätzbar für die Entwicklung der Nationalspieler." Er sieht das Ergebnis als wichtige Nachricht an die Jugend. "Die Jungen sehen jetzt, dass sie es schaffen können. Aber es erfordert enormen Einsatz und Eifer. Es ist ein Ziel, und es ist erreichbar als deutscher Spieler", sagte der 50-jährige vor dem Turnier. Der Bundesliga wird wieder weltweit anerkannt. "Jeder profitiert", sagte er. Und DHB-Präsident Andreas Michelmann sagte: "Ich bin sicher, dass wir diese Reise weiterführen, sowohl auf Vereinsebene als auch mit unserer Nationalmannschaft."

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles