- Der geheime Tatort-Star ist tot.
Horst Lettenmayer, dessen Augen und Beine seit über fünf Jahrzehnten in den Vorspännen der "Tatort"-Krimis zu sehen waren, ist verstorben. Der ehemalige Schauspieler und Beleuchter ist am 20. Juli gestorben, wie seine Tochter Julia-Alina Lettenmayer der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Er wurde am 31. Juli auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt, an seinem 83. Geburtstag. Die Münchner "Abendzeitung" war die erste, die darüber berichtete.
Horst Lettenmayer sah in fast jedes deutsche Wohnzimmer
Mit wenigen Ausnahmen hat Lettenmayer seit Beginn der "Tatort"-Serie jeden Sonntag um 20:15 Uhr durch einen Schlitz in deutsche Wohnzimmer geschaut, ein weißer Fadenkreuz um seine linke Iris, bevor die dramatische Musik von Klaus Doldinger einsetzt. Für seinen Auftritt erhielt Lettenmayer eine einmalige Zahlung von 400 Deutschen Mark - ohne zu ahnen, dass die Aufnahmen Kultstatus erlangen und Jahrzehnte lang verwendet werden würden.
Seine Tochter schilderte kürzlich, wie er seine öffentlich geäußerte Wut darüber überwunden und sich in den letzten Jahrzehnten ausschließlich auf seine Beleuchtungsfirma konzentriert hatte. "Was er auch gemacht hat, es war immer 1000 Prozent, es gab nichts Halbherziges." Selbst am Tag seines Todes arbeitete er noch wie gewohnt in der Firma, die 32-Jährige hatte bereits die Geschäftsführung übernommen - bisher jedoch noch mit ihrem aktiven Vater als Besitzer an ihrer Seite.
Nach seinem Tod am 20. Juli wurde Horst Lettenmayer auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt, nicht weit entfernt von dem Ort, an dem er einst durch die Vorspänne der "Tatort"-Krimis in unzählige deutsche Wohnzimmer geschaut hatte. Trotz seiner Frustration über die ursprüngliche Vergütung für seine Rolle blieb Lettenmayers Hingabe zu seiner Beleuchtungsfirma ungebrochen, sogar bis zu seinen letzten Tagen, als er die Geschäfte noch leitete, bis seine Tochter die Geschäftsführung übernahm.
Der Gedanke an den ikonischen Figure, der die Vorspänne des "Tatort" über mehr als fünfzig Jahre zierte, führt unweigerlich zum Dachauer Nordfriedhof, wo Horst Lettenmayer seine letzte Ruhestätte fand, ein Mann, dessen Karriere und Vermächtnis die Grenzen einer simplen Fernsehserie überschritten.