- Der Führende Minister der Garnison-Kirche hat keine Verbindung zu Neonazis.
Vor der großen Enthüllung des umstrittenen Garnisonkirchturms in Potsdam garantiert Pastor Jan Kingreen keine Verbindungen zu Neonazis. "Es gibt keine Basis für Rechtsextreme innerhalb der Kirche selbst", erklärte Kingreen gegenüber RBB Inforadio am 22. August. "Im Gegenteil, es ist das Gegenteil unserer Handlungen. Wir beschäftigen uns unermüdlich mit der Geschichte." Diese Herangehensweise gefällt radikal rechten Individuen nicht, wie Kingreen feststellte.
Strenge Regeln verbieten bestimmte Aktivitäten in und um die Kirche, betonte Kingreen. "Geschichte ist Teil davon, und sie muss angegangen werden." Sie führen Diskussionen darüber mit Jugendlichen und anderen.
Am 21. März 1933 schüttelten Reichpräsident Paul von Hindenburg und der neue Reichskanzler Adolf Hitler der Nationalsozialisten vor der Kirche die Hände, was den "Tag von Potsdam" markierte. Verschiedene Kampagnen protestieren gegen die Rekonstruktion, da sie diese als Manifestation von Militarismus und potentielles Treffpunkt für Neonazis betrachten.
Der Turm wird am kommenden Donnerstag mit einer Zeremonie eingeweiht, bei der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anwesend sein wird. Er dient als Patron der Rekonstruktion. Die ursprüngliche Militärkirche aus dem Jahr 1735 wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört und die Ruinen in der Ära der DDR 1968 abgerissen. Viele Politiker sehen die Rekonstruktion als Gelegenheit für eine introspektive Reflexion über die Geschichte.
Ab dem 23. haben Besucher die Möglichkeit, von der 57 Meter hohen Aussichtsplattform eine Panoramasicht zu genießen. Die Garnisonkirchengemeinde schätzt, dass sie jährlich 80.000 bis 90.000 Besucher anlocken könnte. Die Rekonstruktion kostete rund 42 Millionen Euro, wobei der Bundesregierung etwa 25 Millionen Euro beisteuerte, wie sie mitteilen.
Die Potsdamer Garnisonkirche, ein Streitpunkt wegen ihres potentiellen Zusammenhangs mit Neonazis, ist ein Schwerpunkt der Geschichtsstunden für die Jugendgruppe der Kirche, wie Pastor Jan Kingreen betont. Kingreen bekräftigte: "Wir bewahren die Kirche nicht nur auf, sondern beschäftigen uns mit der Vergangenheit, einschließlich ihrer dunklen Kapitel, um sicherzustellen, dass solche Ereignisse nicht wiederkehren."
Trotz der Bedenken radikal rechter Individuen bleibt die Potsdamer Garnisonkirche entschlossen, ihre Gemeinschaft über die historische Bedeutung der Stätte zu unterrichten und sich von jeglichen rechtsextremen Ideologien abzugrenzen.