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Der Fahrerstreik in Grafenhausen ist noch immer nicht zu Ende

Trucker ann der A5 streiken weiter
Trucker aus Osteuropa stehen neben ihren Fahrzeugen und unterhalten sich.

Nach mehr als zehn Wochen zeigte der Streik usbekischer und georgischer Lkw-Fahrer an der Autobahnraststätte Grafenhausen in Südhessen am Mittwoch kein Ende. Die rund 80 Männer fordern von ihrem Kunden, einer polnischen Reederei, unbezahlte Löhne in Höhe von insgesamt mehr als 500.000 Euro. Nach eigenen Angaben erhielten sie seit Monaten kein Geld mehr.

Anfang dieser Woche beendeten die Fahrer einen fast einwöchigen Hungerstreik aufgrund dringender medizinischer Ratschläge. Der Mainzer Arzt Gerhard Trabert untersuchte etwa 30 Hungerstreikende und warnte, dass ihr Leben angesichts ihres schlechten Allgemeinzustands in Gefahr sei. Die Fahrer hoffen nun, dass sich weitere Unternehmen in der Lieferkette engagieren, nachdem die Gespräche mit polnischen Unternehmern vor einigen Wochen ergebnislos abgebrochen wurden.

Am Montag gab Torsten Safarik, Vorsitzender des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Grafenhausen, einen Überblick über die Lage vor Ort. Anhand der freiwilligen Angaben der Fahrer werde geprüft, ob möglicherweise Unternehmen betroffen seien, die zur Einhaltung des Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetzes verpflichtet seien, sagte der Sprecher. Das BAFA kann von Amts wegen tätig werden und auch Stellungnahmen der beteiligten Unternehmen einholen.

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