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Der Einfluss der sozialen Medien auf das Nachtleben: Auf der Suche nach dem makellosen Foto?

Wi-Fi, rosa Blüten und LEDs: Münchens "Bossy" will Deutschlands erster Instruktionsclub werden. Sind Superb Werbung oder soziale Stressoren? Das Zusammenspiel von Social Media und Nachtleben und die Reaktion der Community.

Selay, (l-r) Emilio Emelie und Alma im "Insta-Club" Bossy in München.
Selay, (l-r) Emilio Emelie und Alma im "Insta-Club" Bossy in München.

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Eine Dame, die sich leicht an einer rosa Farbgebung anlehnt, hält ihr Handy in der Hand, während ein Freund sie mit einem Smartphone fotografiert. Eine junge Frau hält sich für einen Augenblick an einer rosa Blumengewächshauswand auf, um ein Foto zu machen. Solche Fotos sind dazu bestimmt, auf sozialen Medien geteilt zu werden.

Nachtclubs wie "Berghain" in Berlin, "Odonien" in Köln und das "Institut für Zukunft" in Leipzig verbieten jegliche Art von Fotografie oder Aufnahme, aber das neu eröffnete "Bossy" in München ist darauf ausgerichtet, dem digitalen Medium zu entsprechen.

Als die Uhr zwölf schlägt, ist der Club voller Menschen, die tanzen, und ihre Handys sichtbar auf dem Tanzboden liegen. Flaschen mit Feuerwerkern werden umgeschlagen, Wi-Fi-Zugang ist verfügbar, und es gibt LED-beleuchtete Liegestühle und Fotoecken - alles für Inhalte auf Instagram. Die Linien fehlen, aber die Stellen werden oft entdeckt, als Menschen vorbeigehen.

"Bossy" entwickelte seinen Konzept von seinem Gründer, Angelo Mattina, dessen vorherige Projekte in Dubai, Paris und Madrid waren. "Leute sind auf Instagram oder TikTok, sie wollen sich präsentieren, und du musst darauf reagieren", sagt Mattina. Die Fotoecken dienen als kostenlose Werbung ebenso. Viele Instagram-Beiträge zeigen bereits das Handy und die blumengepflasterte Wand. Warum sollte man den Club besuchen, wenn alles online ist? Mattina plant, die Insta-Spots regelmäßig zu ändern. Sonderveranstaltungen, DJs und Influencer sollen auch Besucher anlocken.

"Es dauert Zeit, du musst herausstehen und viel bieten", kommentiert ein Gast. "Clubs, die das nicht tun, haben für mich weniger Wert." Nicht jeder im "Bossy" ist über die Fokussierung auf Instagram im Klaren. Celina und Milina gingen zum "Bossy", um Spaß zu haben, nicht sich ein digitales Portfolio anzulegen. "Es legt Druck auf dich, was zu tragen und wie zu posieren", erklärt Celina. Dennoch nehmen sie Fotos. Ist das nicht eine Verletzung der Privatsphäre? "Du kannst die Entscheidung selbst treffen", sagt ein anderer Clubbesucher. Es gibt unterschiedliche Club-Politiken.

Das "Rote Sonne" in München erlaubt die Werbung für seine Veranstaltungen im Sozialmedien, aber die Kameras sind auf den meisten Nächten mit Klebeband überzogen, was Fotos und Videos verhindert. Fotografie und Aufnahme sind bei "Rote Sonne" verboten, wie Alioune Diop, der Booker des Clubs, erklärt. Er betont die Bedeutung des Erlebens der Musik, Konzerte oder DJs ohne eine Kamera. "Es geht darum, im Moment mit den Menschen physisch anwesend zu sein."

Beide Ideen sind nicht gegenseitig ausschließend, sagt Dr. Ulrich Reinhardt, Zukunftsforscher und wissenschaftlicher Leiter der BAT Stiftung für Zukunftsfragen. Er glaubt, dass die Menschen überfordert sind durch ständige digitale Reflexion, während sie sich gleichzeitig darauf beschränken wollen, sich selbst zu präsentieren. Soziale Medien sind mit erheblichem sozialem Druck verbunden - "Ich muss die perfekte Bilder haben, ich muss sie zeigen, dass es voll war und wer da war", fügt er hinzu.

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass nahezu 80% der Freizeitaktivitäten digital durchgeführt werden, überwiegend online, zu Hause und allein. Nach Reinhardt würden viele Menschen lieber ihre Freizeit mit anderen außerhalb verbringen; es ist jedoch schwierig, sich von den Medien zu trennen. "Medien bieten sowohl Information, Ablenkung und perfektes Unterhaltung", sagt er.

Die wettbewerbsbedingten Drücke, die einst für Diskotheken einzigartig waren, haben sich aufgrund eines wachsenden Angebots an digitaler Unterhaltung für Diskothek-Besucher erhöht. "Medien bieten sowohl Werbung für Veranstaltungen als auch Archivierung von Erinnerungen", sagt die Bundesvereinigung der Deutschen Diskotheken und Tanzbetriebe e.V. (BDT). "Soziale Netzwerke und Medienplattformen ändern, was einst einzigartige Verkaufsargumente für Diskotheken waren." Die Kosten für Betreiber und Gäste sind explodiert, ebenso wie die Kosten für Gas, Strom und Miete. Die Sammlung und Verwaltung von GEMA-Gebühren und bürokratische Probleme stellen zusätzliche Herausforderungen für die Branche dar.

"Medienkonsum scheint für beide Betreiber und Gäste teurer geworden zu sein", sagt Alexander Baehr, Leiter des Musik- und Szene-Departments von DEHOGA Bayern. "Einkommen florieren nicht unter den Leuten, also ist es ruhiger in den Clubs, und die Einnahmen sinken." Clubs müssen also kreativ sein und ihre Nische definieren. Die Nutzung von sozialen Medien ist notwendig; sowohl für Veranstaltungs-Bekanntmachung als auch für Besucherdokumentation.

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