Im Saarland müssen Pflegebedürftige mehr aus eigener Tasche bezahlen. Am 1. Januar kostete das erste Jahr zu Hause durchschnittlich 2.782 €. Nach aktueller Einschätzung des Verbands Alternativer Krankenkassen sind es trotz des neuen reduzierten Zuschlags 318 Euro mehr als vor einem Jahr. Anfang dieses Jahres waren es 2411 Euro im Monat – 278 Euro mehr als Anfang 2022. Grund dafür sind laut Verband zunächst die gestiegenen Verpflegungs- und Personalkosten aufgrund der nun geltenden Zollzahlungspflichten.
Der Entlastungszuschlag steigt bei längeren Aufenthalten zu Hause und dämpft dann stärker die Kostensteigerungen. Selbst mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Heimatjahr ist die Zuzahlung im Saarland mittlerweile auf 1942 Euro monatlich gestiegen. Das sind 168 € mehr als am 1. Januar 2022. Ohne den Zuschlag beträgt der durchschnittliche Selbstbehalt für pflegebedürftige Einwohner des Saarlandes jetzt 2.847 Euro, das sind 330 Euro mehr als am 1. Januar 2022.
Inklusive Summe: Enthält individuelle Beiträge der reinen Pflege und Unterstützung. Im Gegensatz zur Krankenversicherung übernimmt die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten. Für die Bewohner fallen außerdem die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in Einrichtungen an.
Seit Anfang 2022 gibt es neben der Leistung der Pflegekasse einen Leistungszuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Die individuellen Beiträge zur häuslichen Pflege sanken im ersten Jahr um 5 %, im zweiten Jahr um 25 %, im dritten Jahr um 45 % und im vierten Jahr um 70 %.
Für die informationsgestützte Analyse wurden die Ausgleichsvereinbarungen zwischen den Landespflegekassen und den Pflegeheimen ausgewertet. Die Daten beziehen sich auf Bewohner der Pflegestufen 2 bis 5.