Der ehemalige Chef ist seit Wochen auf der Flucht: „Galeria-Retter“ ist zahlungsunfähig
Friedrich-Wilhelm Göbel will bis zu 25 Galeria-Filialen übernehmen, obwohl seine Aachener Modekette nur acht Filialen betreibt. Nun muss Archena selbst Insolvenz anmelden und der Firmengründer wird per Haftbefehl gesucht.
Oliver Nobel ist seit Wochenbeginn Geschäftsführer der Aachener Modekette, nur wenige Tage nachdem er seinen mehr als 360 Mitarbeitern eine schlechte Nachricht überbringen musste: Das Unternehmen sei pleite. Das „Handelsblatt“ zitierte aus einem Schreiben: „In der aktuellen Situation gibt es keine Garantie mehr, dass wir unsere fälligen Schulden trotzdem vollständig und pünktlich begleichen können.“ In dem Bericht hieß es, dass die acht bestehenden Filialen in Aachen weiterhin bestehen bleiben betreiben; „Economic Weekly“ Der Status der sieben neuen Filialen ist unklar. Die Modekette hat die Galeria übernommen, verpachtet sie und will zudem 90 ehemalige Mitarbeiter einstellen.
Christoph Schulte-Kaubrügger ist zum kommissarischen Geschäftsführer der „TEH Textilhandel GmbH“ bestellt worden. Der Anwalt erklärte, dass der Zweck des Insolvenzantrags darin bestehe, „die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Ashena wiederherstellen zu können“. Den Mitarbeitern sei zugesagt worden, dass ihre Löhne und Gehälter für Januar, einschließlich Januar, im Wege der Insolvenzerleichterung ausgezahlt würden, berichtete das Handelsblatt. Schulte-Kaubrügger sieht daher „die Möglichkeit, TEH zu sanieren und das Geschäft weiterzuführen.“
Die Probleme des Aachener Unternehmens scheinen eng mit Firmengründer Friedrich Wilhelm Goebbels verknüpft zu sein, der Anfang dieser Woche die Geschäftsführung an Nobel übergab. Gobert wird derzeit mit Haftbefehl gesucht und ist seit Anfang November untergetaucht. Eigentlich müsste er vor Gericht erscheinen: Ihm wurde 2020 vorgeworfen, falsche Angaben zu seinem Vermögen gemacht zu haben. Vor einigen Monaten gab Göbel bekannt, dass er mit seiner erst 2022 eröffnenden Modekette bis zu 25 Galeria-Filialen übernehmen will.
Zu den tatsächlichen Übernahmestandorten gehören laut WirtschaftsWoche Coburg, Cottbus, Frankfurt, Nürnberg, Dortmund, Saarbrücken und Leverkusen, wo Mietverträge unterzeichnet wurden. Allerdings ist noch keine Filiale geöffnet, obwohl diese im September eröffnen soll. In Cottbus hat die Stadt den Mietvertrag gekündigt, berichtet die Zeitschrift Textilwirtschaft. Zwar laufe das Insolvenzverfahren, „die Möglichkeit einer fristgerechten Klageerhebung wird jedoch derzeit geprüft.“
Quelle: www.ntv.de