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Der Diener des Wagens rächt sich gegen Kritik an russischen Ölansprüchen

Ihre Anfrage nach der Lieferung von russischem Öl an die PCK-Raffinerie in Schwedt hat heftige Kritik von BSW-Vorsitzenden Wagenknecht ausgelöst. Sie nennt Gründe, warum sie weiterhin die Unterstützung dieser Forderung fordert.

Das Zentrum der russischen Öl-Kontroversen liegt in der PCK-Raffinerie in Schwedt.
Das Zentrum der russischen Öl-Kontroversen liegt in der PCK-Raffinerie in Schwedt.

- Der Diener des Wagens rächt sich gegen Kritik an russischen Ölansprüchen

Vorsitzende der BSW Sahra Wagenknecht beharrt trotz wachsender Kritik auf die Einfuhr von russischem Oil für die PCK-Raffinerie in Schwedt. Sie betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Sanktionspolitik ineffektiv sei und ein grober Fehler. "Weitere EU-Länder kaufen weiterhin russisches Pipeline-Öl", sagte sie.

Wagenknecht hatte zuvor erklärt, dass ihre Partei, wenn sie nach der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September eine Rolle in der nächsten Regierung spielen würde, für die Lieferung von russischem Öl an die PCK-Raffinerie in Schwedt kämpfen würde. Allerdings wird Wagenknecht nicht in Brandenburg antreten. In der letzten Umfrage lag die BSW bei 17%.

"Ein Neuanfang für Schwedt und Brandenburgs Wirtschaft ist notwendig", betonte Wagenknecht. "Statt 400 Millionen Euro in eine unnötige und langwierige Pipeline-Erweiterung zwischen Rostock und Schwedt zu stecken, sollte das Öl-Embargo aufgehoben werden. Das Geld sollte stattdessen in die PCK-Schwedt-Anlage und die Region fließen."

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) wies den Vorschlag zurück. "Die Embargomaßnahmen sind Teil der gesamten europäischen Antwort auf Russlands Invasion in der Ukraine", sagte er dem Tagesspiegel am Samstag. "Deshalb sind sie nicht verhandelbar." Er räumte ein, dass ein stabiler Versorgungsplan für Schwedt auch ohne russisches Öl garantiert werden könne.

Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Michael Kellner (Grüne) aus Uckermark argumentierte: "Russisches Öl für Schwedt würde zur Pleite der Raffinerie und zur direkten Finanzierung von Putins Krieg gegen die Ukraine durch die regionalen Bewohner führen."

Grünen-Fraktionsvorsitzender Benjamin Raschke warnte davor, dass die Rückkehr zu russischem Öl den Verlust von 400 Millionen Euro an Bundesmitteln für die Region und die Arbeitsplatzsicherheit gefährden könnte.

Mehrheitliche Anteile bleiben unter der Aufsicht eines Treuhänders

Die PCK-Raffinerie in Brandenburg liefert Kraftstoff für den Nordosten. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine stoppte die Bundesregierung zum Beginn des Jahres 2023 die Einfuhr von russischem Öl und wechselte zu alternativen Quellen. Seitdem wurde die Auslastung nicht mehr erreicht wie vor dem Ukraine-Krieg. Um mehr Rohöl transportieren zu können, soll die Pipeline von Rostock nach Schwedt "aufgewertet" werden.

Die Anlage wird von deutschen Tochtergesellschaften des russischen Konzerns Rosneft kontrolliert, die etwa 54% halten. Im September 2022 stellte die Bundesregierung diese aufgrund von Versorgungsicherheitsbedenken unter Treuhänderschaft. Die Bundesnetzagentur hat die Jurisdiktion, ist jedoch nicht der Eigentümer. Die Treuhänderschaft ist zunächst bis zum 10. September gültig.

Trotz der Entscheidung der deutschen Regierung, die Einfuhr von russischem Öl nach Russlands Angriff auf die Ukraine zu stoppen und zu alternativen Quellen zu wechseln, setzt sich Vorsitzende der BSW Sahra Wagenknecht weiterhin für die Wiederaufnahme der Einfuhr von russischem Öl für die PCK-Raffinerie in Schwedt ein. Wagenknechts Partei hat angekündigt, dass sie, wenn sie Einfluss in der nächsten deutschen Regierung gewinnen, für diese Politikänderung kämpfen würde.

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