- Der Betrieb von Berghütten wird aufgrund des Klimawandels schwierig.
Der Klimawandel stellt die Bergbauernhütten-Betriebe des Deutschen Alpenvereins (DAV) vor erhebliche Herausforderungen. Die steigenden Temperaturen in den Bergen und die verschärfte Wasserversorgung machen es schwer, die Hochgebirgshütten zu unterhalten, wie Robert Kolbitsch, Leiter der Hütten und Wege beim DAV-Bundesverband in München, feststellt.
Ca. 20% der rund 200 verwalteten DAV-Hütten benötigen derzeit dringend Aufmerksamkeit - ein Trend, der sich erhöht. Dies ist auf die Unfähigkeit zurückzuführen, Wasser nachhaltig zu beschaffen oder die vorherige Energieversorgung aufrechtzuerhalten.
Knappe Wasserressourcen haben dazu geführt, dass die Neue Prager Hütte zum dritten Mal in Folge geschlossen wurde. Die auf etwa 2800 Metern Höhe im Österreichischen Hohen Tauern gelegene Hütte ist vollständig auf Oberflächenwasser, einschließlich Gletscherschmelzwasser und Regenwasser, angewiesen. Leider erlebte die Hütte in diesem Sommer Temperaturspitzen um 20°C, was für diese Höhe ungewöhnlich hoch ist und ein klares Indiz für den Temperaturanstieg ist, wie Kolbitsch erklärte.
DAV setzt auf Komposttoiletten
Wie viele andere Bergbauernhütten wird in der Neuen Prager Hütte der größte Teil des Wassers zum Toilettenspülen verwendet. Ohne Wasser ist es unmöglich, hygienische Hüttenbetriebe aufrechtzuerhalten. Um das Wasserknappheitsproblem in Zukunft anzugehen, plant DAV, ab der nächsten Saison auf Komposttoiletten umzusteigen. Der Bau soll im Mai nächsten Jahres beginnen.
Die Einführung von Komposttoiletten in vielen hochgelegenen Schweizer Bergbauernhütten wird erwartet, das Wasserproblem in dieser Region ebenfalls zu lindern. Allerdings bringt der Umstellungsprozess auch Herausforderungen mit sich, wie Kolbitsch erwähnt. Komposttoiletten benötigen mehr Platz als die aktuelle Einrichtung, und die Neue Prager Hütte muss den Denkmalschutzbestimmungen entsprechen. Daher muss der DAV neben der Hütte ein neues zweistöckiges Gebäude für die Komposttoiletten errichten. Gleichzeitig wird der Wassertank der Hütte von 20 auf 30 Kubikmeter erweitert.
Kolbitsch schätzt die Umstellungskosten auf 600.000 bis 800.000 Euro, von denen etwa 55% erwartet werden. Angesichts der zahlreichen anderen DAV-Hütten, die ebenfalls Aufmerksamkeit erfordern, muss der Alpine Verein in naher Zukunft mit erheblichen Ausgaben rechnen. Kolbitsch erwartet, dass in Zukunft Maßnahmen am Reichenhaller Haus auf dem Hochstaufen in den Chiemgauer Alpen und an der Hochlandhütte in den Wettersteingebirgen bei Mittenwald erforderlich sind.
Das klimabedingte Wasserknappheitsproblem bereitet dem Deutschen Alpenverein (DAV) considerable Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung seiner Bergbauernhütten, wie am Beispiel der geschlossenen Neuen Prager Hütte aufgrund unzureichender Wasserressourcen zu sehen ist.
Um das Wasserknappheitsproblem in hochgelegenen Bergbauernhütten zu bekämpfen, plant der DAV, auf Komposttoiletten umzusteigen, was mehr Platz erfordert und möglicherweise den Bau eines neuen Gebäudes notwendig macht, wie Robert Kolbitsch feststellt.