- Der Bauverband plädiert für eine "zivile Ungehorsamsaktion" im Verwaltungsbereich.
Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern drängt auf eine "Wende" bei der Bürokratieabbau, um den Bau weiterer Wohnungen zu beschleunigen. "Die Misere in der Bau- und Wohnungswirtschaft hat sich weiter verschärft. Die gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit, wie Wohnen in Deutschland wieder für einen Großteil der Bevölkerung erschwinglich werden kann, bleibt ungelöst", erklärte Verbandpräsident Thomas Maync auf der jährlichen "Baukloen"-Veranstaltung in Schwerin, bei der zahlreiche politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger anwesend waren.
Beide Bundes- und Landesregierungen haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Wohnungsbaubranche anzukurbeln, stellte Maync fest. Diese seien jedoch entweder unterfinanziert, hätten eine lange Umsetzungsdauer oder brächten nur temporäre Ergebnisse.
Es werden zusätzliche Ressourcen gefordert. "Der Bund irrt, wenn er bei seinem jährlichen Budget von 6,2 Milliarden Euro für Straßen- und Brückenbau bleibt, trotz steigender Baupreise, Planungs- und Lohnkosten. Ohne zusätzliche Mittel wird weniger gebaut werden, als notwendig ist", fügte Maync hinzu.
Wichtige Infrastrukturprojekte für den Anschluss von Häfen, Metropolregionen an ländliche Gebiete und den Erhalt des europäischen Verkehrsflusses werden vernachlässigt.
"Endlose Liste von Anforderungen an Wohngebäude"
Das politische Engagement, diesen Trend zu korrigieren, ist evident. "Außer ausreichender Finanzierung muss die Wende durch eine Reduzierung der fast endlosen Liste von Anforderungen an unsere Wohngebäude verfolgt werden", erläuterte Maync. Ohne eine Kosten senkende Regulierungsreduktion durch Bund, Länder und Kommunen werde kein Fortschritt erzielt und Monat für Monat neue Negativrekorde aufgestellt.
Die Bauwirtschaft fordert stabile Arbeitsbedingungen. Maync betonte in seiner Rede, dass Politiker die richtigen Schlüsse aus den Europawahlen ziehen sollten. Der Aufstieg radikaler und populistischer Parteien zeige wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Die deutschen Wähler erwarten von der Politik konkrete Lösungen für die kommenden Herausforderungen.
Die Bauwirtschaft hat in den letzten 12 Jahren 200.000 neue Jobs in ganz Deutschland geschaffen. Ohne stabile Arbeitsbedingungen und klare Investitionssignale werde es schwer fallen, diesen Beschäftigungsstand zu halten, so Maync.
Deutschland muss sein Budget für Infrastruktur und Wohnungsbau erhöhen. Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern setzt sich für eine Reduzierung der Bürokratie und die Abschaffung von Kosten treibenden Regulierungen ein, um Wohnen erschwinglicher zu machen und den Bau voranzutreiben.