Ministerpräsident - Denn: Das Chaos nach der Haushaltsentscheidung schadet der Demokratie
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil warf der Bundesregierung vor, auf den Haushaltsbeschluss des Verfassungsgerichtshofs nicht vorbereitet zu sein. „Ich verstehe bis heute nicht, warum es keinen Plan B gab“, sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa in Hannover.
Das Bundesfinanzministerium ist eine sehr leistungsfähige Institution. Deshalb konnte er sich nicht erklären, warum es vorsorglich keinen Plan B gab. „Das fordert derzeit seinen Tribut“, sagte Weil. „Es war ein Jahr mit zunehmenden Unruhen und viel Verwirrung und Unklarheit. Das ist schädlich für die Demokratie.“
Der Oberste Gerichtshof Deutschlands erklärt eine Umverteilung von 60 Milliarden Euro im Bundeshaushalt 2021 für ungültig. Das Geld wurde als Corona-Kredit bewilligt, später aber für Investitionen in Klimaschutz und wirtschaftliche Modernisierung verwendet.
Weir forderte zudem grundlegende Reformen der Schuldenbremse. Investitionen amortisieren sich oft erst nach mehreren Jahren, sagte er. Aus diesem Grund ist es für Unternehmen und Privathaushalte üblich, Fremdkapital zu nutzen. „Die Schuldenbremse bietet diese Möglichkeit nicht. Sie geht davon aus, dass man sozusagen alles mit Bargeld bezahlt. Das ist unrealistisch und unvernünftig“, sagte Ware.
Die Schuldenbremse erlaubt es den Staaten nicht, ihre Haushalte durch Schulden auszugleichen, und der Bund kann Kredite bis zu 0,35 % des BIP aufnehmen – 12,5 Milliarden Euro im Jahr 2022.
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Quelle: www.stern.de