Die Umsätze der 100 größten Baufirmen der Welt sind laut Deloitte im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 1,9 Billionen US-Dollar gestiegen. Mehr als die Hälfte davon hätten chinesische Baukonzerne verbucht, teilte Deloitte am Freitag mit. Nur ein einziges deutsches Unternehmen schaffte es demnach in die Top 100: Der Tiefbau- und Maschinenbaukonzern Bauer AG im oberbayerischen Schrobenhausen kam auf Rang 92.
Weltweit sei die Baubranche deutlich langsamer gewachsen als in den Vorjahren, sagte Deloitte-Branchenexperte Michael Müller am Freitag. Der Börsenwert der Top 100 sei um fast 15 Prozent geschrumpft auf rund 600 Milliarden Dollar. Der Gesamtumsatz europäischer Vertreter im Ranking stieg gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf 373 Milliarden Dollar, aber die Marktkapitalisierung fiel sogar um 22 Prozent.
Demografie, Konjunkturentwicklung und Staatsausgaben hätten erhebliche Auswirkungen auf die Bautätigkeit, sagte Müller. Die Branche stehe weiter unter Druck durch gestörte Lieferketten, Rohstoff- und Arbeitskräftemangel, steigende Energie- und Materialkosten, Inflation und steigende Zinsen. Die weltweiten Anstrengungen zum Klimaschutz dürften jedoch für neuen Schub sorgen.
Weltweit größter Baukonzern ist laut Deloitte die China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) mit 305 Milliarden Dollar Umsatz. China führe das Ranking mit elf Firmen und 1048 Milliarden Dollar Umsatz an. Mit großem Abstand folgten Japan (190 Milliarden Dollar Umsatz mit 14 Firmen), die USA (165 Milliarden / 13 Firmen) und Frankreich (133 Milliarden / drei Firmen). Europas größte Baufirma ist demnach der französische Konzern Vinci mit einem Umsatz von 64 Milliarden Dollar auf Platz sieben der Liste. Zu den europäischen Branchenriesen gehören auch die französische Konzerne Bouygues und Eiffage sowie die spanische Gruppe Actividades de Construccion y Servicios (ACS).