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Debatte über den Ausweg aus der Haushaltskrise - Mertz will Ausgabenkürzungen

Das Karlsruher Haushaltsurteil muss die Bundesregierung überrumpelt haben - einen Plan B hat die Ampelkoalition bisher nicht erkennen lassen. Die Diskussionen in Berlin haben sich intensiviert.

"Ich glaube nicht, dass wir im Moment eine Schuldenbremse brauchen", sagte CDU-Fraktionschef....aussiedlerbote.de
"Ich glaube nicht, dass wir im Moment eine Schuldenbremse brauchen", sagte CDU-Fraktionschef Friedrich Merz..aussiedlerbote.de

Debatte über den Ausweg aus der Haushaltskrise - Mertz will Ausgabenkürzungen

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt gibt es noch immer keinen Ausweg aus der dramatischen Finanzierungskrise. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will weiter an den Plänen der Bundesregierung für Klimaschutz und Investitionen festhalten.

"Wir müssen das noch möglich machen", sagte der Grünen-Politiker am Dienstagabend in der TV2-Sendung "Markus Lanz". CDU-Parteichef Friedrich Merz forderte dagegen die Abschaffung der Kindergrundsicherung, des Heizungsgesetzes und des höheren Bürgergeldes. "Nichts geht mehr", sagte er in der ARD-Talkshow "Maischberger".

Habeck betonte, es gehe jetzt darum, "in Ruhe und intensiv" einen Ausweg aus den durch das Karlsruher Urteil verursachten Finanzierungsschwierigkeiten zu finden. Diese Lösungen sollten zunächst "hinter den Kulissen" entwickelt werden und nicht in öffentlichen Diskussionen. Er verteidigte die Entscheidung der Bundesregierung, für die Schuldenbremse im Jahr 2023 keinen "Notstand" auszurufen, der die Übernahme der Schulden sicherer gemacht hätte. Diese Entscheidung wurde von der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP getroffen.

Die Lösung des Problems

Letzte Woche hat das Bundesverfassungsgericht die Umwidmung von 60 Milliarden Euro aus dem Haushalt 2021 für ungültig erklärt. Das Geld war als neues Staatsdarlehen bewilligt worden, sollte dann aber für den Klimaschutz und die Modernisierung der Wirtschaft verwendet werden. Zugleich entschieden die Richter, dass der Staat keine Notkredite für die Folgejahre reservieren darf. Damit sind Milliarden von Menschen von zukünftigen Projekten bedroht. Da die genauen Auswirkungen auf den regulären Haushalt noch unklar sind, beschloss das Finanzministerium, allen Ministerien vorsorglich zu untersagen, in ihren Haushalten bestimmte Verpflichtungen für künftige Jahre einzugehen.

Als sicherste Lösung des Problems gilt eine Änderung des Grundgesetzes, entweder durch eine Schuldenbremse oder durch die Schaffung von verfassungsrechtlich geschützten Sondervermögen - wie z.B. Investitionen in die Bundeswehr. Dafür wäre allerdings eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag erforderlich. Die enormen Summen für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) und den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der ebenfalls am Dienstag wegen der gesunkenen Energiepreise gestoppt wurde, aufzubringen, ist jedoch nur durch Einsparungen oder Einnahmeerhöhungen möglich, was im Haushalt ebenfalls als unrealistisch gilt.

Höhere Steuern?

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubauer (Grüne) hat sich für eine parteiübergreifende Lösung ausgesprochen. "Das sollte nicht zum politischen Vorteil der Parteien sein. Es ist jetzt sehr wichtig, in parteiübergreifenden Koalitionen zusammenzuarbeiten. Das müssen auch CDU und FDP im Bund bedenken", sagte Neubauer der Rheinischen Post. Sie zeigte sich erfreut, dass kurzfristig ein Sondertreffen der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern geplant wurde. Matthias Miersch, Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion, sagte der DSW: "Der Rotstift allein wird keines unserer Probleme lösen."

Union und FDP gelten als Befürworter der Schuldenbremse, die eine Neuverschuldung außer in Notfällen, in denen der Staat machtlos ist, erschwert. Auch CDU-Parteichef Merz sieht keinen Bedarf für eine Entlastung: "Ich glaube nicht, dass wir im Moment eine Schuldenbremse brauchen." Auch höhere Steuern lehnte Maischberger ab: "Deutschland ist bereits ein Hochsteuerland, wir sollten nicht übersteuern." Auch der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubitsky sprach sich in der Rheinischen Post gegen Steuererhöhungen aus. Nötig sei vielmehr "eine grundsätzliche Diskussion darüber, was wir finanzieren können und was nicht".

Quelle: www.dpa.com

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