Börse in Frankfurt - Dax verliert nach Durchbruch der 17.000-Punkte-Marke an Schwung
Mit den erwarteten klaren Signalen für drei Zinssenkungen im Jahr 2024 hat die Fed die Hoffnungen der Anleger erfüllt. Der DAX reagierte entsprechend positiv und kletterte erstmals in der Geschichte über 17.000 Punkte.
Bis zum Mittag ließ die Dynamik deutlich nach, der Deutsche Leitindex lag immer noch um 0,78 % im Plus bei 16.896,97 Punkten. Er beendete das Jahr mit einem Plus von 15,5 % seit seinen Tiefstständen Mitte Oktober. Dax ist ein sogenannter Performance-Index. Das bedeutet, dass Unternehmensdividenden bei der Berechnung berücksichtigt werden.
Der Leitzinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag und die anschließende Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnten erneut erhebliche Auswirkungen auf die Preise haben.
Noch besser sieht es für den Index hinter dem DAX aus. Der MDax für mittelgroße Werte stieg um 3,03 % auf 27.229,03 Punkte. Der Small-Cap-Index SDax stieg um 3,27 % auf 13.501,59 Punkte. Darüber hinaus stieg der Eurozonen-Index EuroStoxx um 1 %.
Die Aussicht auf sinkende Zinsen ist eine gute Nachricht für Aktienanleger. Aktien werden im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich leichter finanzieren und Investitionen werden erschwinglicher. In New York reagierten die Anleger am Vortag begeistert auf die Ankündigung der Fed und der Dow Jones Industrial Average erreichte ein Rekordhoch.
Immobilienaktien reagierten auf die neuen Zinsaussichten mit kräftigen Kurssteigerungen. Vonovia etwa liegt im Dax um mehr als 8 % im Plus, angetrieben durch eine Kaufempfehlung von ING. Der europäische Immobiliensektor war der stärkste Sektor unter den Stoxx 600-Sektoren und wuchs um fast 6 %. Wenn die Zinsen sinken, werden Bau- und Immobilienfinanzierungen wieder günstiger, was die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ankurbeln kann.
Ein Bericht des Magazins „Der Spiegel“ ließ die Aktien von DHL und Telekom deutlich fallen, nämlich um bis zu 2,9 %. Der Bund wolle einen Umbau der Deutschen Bahn durch den Verkauf von Anteilen an der Deutschen Telekom und DHL finanzieren, berichtete das Magazin.
Nach der Haushaltsentscheidung des Bundesverfassungsgerichts musste Ampel ihr Vorgehen überdenken. Bei der Telekom will die Regierung möglicherweise nur eine strategische Beteiligung von 25 % plus einer Aktie. Derzeit liegt sie bei 30,34 %. Das Magazin schreibt jedoch, dass Ampel plant, weitere Anteile an DHL zu verkaufen. Die bundeseigene KfW-Bank hatte zuletzt einen Anteil von 20,49 %.
Der Motorenbauer Deutz will Teile des Antriebs- und Großmotorenbauers Rolls-Royce Power Systems übernehmen. Der erwartete Kaufpreis soll im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Deutz-Aktien stiegen um 6,8 %. Ein Händler sagte, der Anschaffungspreis sei günstig.
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Quelle: www.stern.de