DAX erreicht neue Höchststände bei US-Arbeitsmarktdaten
Die deutschen Aktienindizes starteten mit Rekordhochs ins Wochenende. Börsenexperten spekulieren, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen könnte. Allerdings konnte die Aktie von Siemens Energy nicht von der positiven Stimmung profitieren.
Einem US-Arbeitsmarktbericht zufolge kletterte der DAX-Index am Abend erneut auf ein neues Allzeithoch. Der deutsche Leitindex stieg zwischenzeitlich auf rund 16.783 Punkte und schloss schließlich mit einem Plus von 0,78 % auf 16.759,22 Punkte. Er stieg im Wochenvergleich um 2,2 % und stieg damit die sechste Woche in Folge. Der DAX hat seit seinem Oktober-Tief von 14.630 14,5 % zugelegt. Anleger gehen weiterhin davon aus, dass die Zentralbank bald die Zinsen senken wird.
Der mittelgroße MDAX stieg vor dem Wochenende um 0,59 % auf 26.691,29 Punkte. Die US-Beschäftigungsdaten waren unerwartet stark, wobei die Zahl der im November neu geschaffenen Arbeitsplätze die Erwartungen der Ökonomen leicht übertraf.
„Während einige idiosynkratische Faktoren wie saisonale Beschäftigung im Einzelhandel oder das Ende der Streiks in der Autoindustrie eine Rolle gespielt haben mögen, sieht die Konjunkturabschwächung anders aus“, schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets Es ist unwahrscheinlich, dass die Zinsen weiter steigen. Dies ist auch der Grund, warum er weiter auf 17.000 Punkte steigen kann.
Anleger hoffen auf Zinssenkung im Jahr 2024
Die Fed wird am Mittwoch ihre nächste Zinsentscheidung treffen, die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Marktbeobachter Andreas Lipkow bemerkte, dass der US-Arbeitsmarktbericht „noch einmal viel Interpretationsspielraum in der Zinsdiskussion geschaffen hat“. Grundsätzlich rechnen Anleger nicht damit, dass eine der beiden Zentralbanken die Zinsen vor Weihnachten anheben wird, wohl aber mit einer Zinssenkung im nächsten Jahr.
Am deutschen Aktienmarkt fiel der Aktienkurs der Siemens Energy AG, die im deutschen DAX-Index das Schlusslicht bildet, um 2,2 %. Für die Analysten von JPMorgan gehören sie zu den Aktien, die Anleger meiden sollten. Die Airbus-Aktie stieg um 2,5 % und erreichte nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank vorübergehend ein Rekordhoch von 142,04 Euro. Analyst Christophe Menard sieht „Licht am Ende des Tunnels“ und einen Wendepunkt bei den Auslieferungen der Flugzeughersteller.
Die Aktien von Adidas und Puma SE stiegen um 1,2 % bzw. 0,3 %, nachdem die Anleger am Vortag aufgrund guter Ergebnisse Geld ausgezahlt hatten. Der schwächer als erwartete Ausblick des nordamerikanischen Sportbekleidungsherstellers Lululemon ist kein Risiko.
Der Euro schwächelt
Der Leitindex der Eurozone, EuroStoxx 50, stieg um 1,11 % auf 4523,31 Punkte. Der französische Cac 40 stieg sogar um 1,3 % und der britische FTSE 100 schloss einen halben Prozentpunkt höher. In New York stieg der Dow Jones Industrial Average zum europäischen Handelsschluss leicht an.
Der Euro geriet nach der Veröffentlichung der US-Daten unter Druck und notierte zuletzt bei 1,0743 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hat den Referenzzinssatz auf 1,0777 US-Dollar festgelegt. Daher wird 1 US-Dollar in 0,9279 (0,9284) Euro umgetauscht. Am Rentenmarkt stiegen die Umlaufrenditen von 2,20 % am Vortag auf 2,25 %. Der REX-Anleiheindex fiel um 0,12 % auf 126,49 Punkte. Laut US-Beschäftigungsdaten fielen die Bund-Futures zuletzt um 0,64 % auf 134,57 Punkte.
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Quelle: www.ntv.de