- Das Verfahren beginnt nach einer Verfolgung in Gaggenau.
Ohne einen gültigen Führerschein und unter dem Einfluss von Marihuana soll ein 20-Jähriger einen tödlichen Unfall verursacht haben, während er das Auto seines Vaters während einer Polizeiverfolgungsjagd fuhr. Der Angeklagte, nun 21 Jahre alt, muss sich wegen fahrlässiger Gefährdung anderer verantworten und wird ab Mittwoch (9:30 Uhr) vor dem Jugendschöffengericht des Landgerichts Baden-Baden verhandelt.
Die Behörden berichten, dass dieser Vorfall im Januar in Gaggenau (Kreis Rastatt) passiert sei. Der Angeklagte, der angeblich die doppelte Staatsbürgerschaft von Deutschland und der Türkei besitzt, soll an jenem Nachmittag eine Polizeisperre umfahren haben. Die Beamten hatten mit Blaulicht, Sirene und dem Signal "Polizei halt" versucht, den Angeklagten zu warnen. Der Angeklagte soll mit über 100 km/h davongefahren sein, die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, als er an einer Kreuzung abbog, und auf den Gehweg gefahren sein, wo er eine Fußgängerin erfasste. Die Frau erlag ihren Verletzungen etwa einen Monat später im Krankenhaus. Das Auto überschlug sich daraufhin und beschädigte eine Bushaltestelle und einen Zaun.
Der Angeklagte befindet sich seither in Haft und hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das Gericht hat fünf weitere Verhandlungstermine anberaumt. Ein Urteil könnte Mitte Oktober verkündet werden, wobei während des Prozesses auch verschlossene Sitzungen stattfinden könnten, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
Die Polizei setzte während der Verfolgung das Signal "Polizei halt" ein, um den Angeklagten zum Anhalten zu bewegen. Aufgrund der fahrlässigen Handlungen des Angeklagten musste ein Polizeibeamter einen Bericht an die zuständige Wache erstatten.