Finanzen - Das Übernahmeangebot von MSC für den Hafenlogistikanbieter HHLA läuft aus
Die Planungen für die Großreederei MSC und den Hamburger Hafenlogistiker HHLA für die Stadt Hamburg stehen kurz vor der Fertigstellung. MSC und die Stadt sollten gemeinsam mindestens 88 % der HHLA-Aktien besitzen – genug, um das HHLA-Programm künftig als Joint Venture zu betreiben – nachdem das Übernahmeangebot von MSC an die HHLA-Aktionäre am Freitagabend endgültig ausläuft.
Ob die 90-Prozent-Schwelle erreicht wird, wird sich möglicherweise erst nächste Woche zeigen. Die Erfahrung zeigt, dass es mehrere Tage dauert, den Ausgang eines Übernahmeangebots genau zu bestimmen. Die 90-Prozent-Quote ist entscheidend, damit die verbleibenden Aktionäre gezwungen werden können, ihre Aktien gegen ihren Willen zu übertragen – der Fachbegriff lautet „Squeeze-out“.
HHLA-Aktionäre haben die Möglichkeit, das MSC-Angebot während einer Annahmefrist vom 23. Oktober bis 20. November und erneut während einer gesetzlich vorgeschriebenen „Weiterannahmefrist“ (bis zum 7. Dezember) anzunehmen. MSC bot 16,75 € je HHLA-Aktie. Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Aktionäre erst am Ende für den Verkauf ihrer Aktien entscheiden.
Bis zum 20. November waren knapp 5,9 % der HHLA-Aktien an die größte Reederei der Welt verkauft. Keine aktualisierten Informationen verfügbar. Weitere knapp 10 % befinden sich bereits im Besitz von MSC, das laut täglichen Pflichtmeldungen inzwischen rund 2 % erworben hat. Der aktuelle Anteil der Stadt liegt bei etwa 70 %.
Die Stadt Hamburg und MSC wollen die HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen betreiben, wobei MSC bis zu 49,9 % und die Stadt Hamburg 50,1 % halten werden. MSC und die Stadt haben vereinbart, das Grundkapital der HHLA um 450 Millionen Euro zu erhöhen. Für die Modernisierung des Hamburger Containerterminals benötigt der Hafenlogistiker in den kommenden Jahren erhebliche Mittel.
MSC und die Stadt reagierten auf die Bedenken der Mitarbeiter und der Verdi-Gewerkschaft und sagten, dass den Mitarbeitern erhebliche Zusagen gemacht worden seien. Beispielsweise wird es für mindestens fünf Jahre keine betriebsbedingten Kündigungen geben. „Außerdem wurde den Mitarbeitern schwarz auf weiß klar gemacht, dass die bestehende gemeinsame Entscheidungsfindung bestehen bleibt“, hieß es.
MSC-Mitteilung zu den bisherigen Ergebnissen des Übernahmeangebots MSC-Mitteilung zur Übernahmeangebotsunterlage WpÜG
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Quelle: www.stern.de