Das Saarland erlässt ein Kinderschutzgesetz
Das Saarland will durch das Kinderschutzgesetz Kinder besser vor sexueller Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung schützen. Das erste Gesetz dieser Art im Land zielt darauf ab, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Der Gesetzentwurf wurde am Mittwoch einstimmig angenommen, wobei sich die Alternative für Deutschland der Stimme enthielt.
„Wir können möglicherweise nicht alles verhindern“, sagte Sozialminister Magnus Jung (Sozialdemokraten). Das Gesetz soll jedoch dafür sorgen, dass Missbrauchsfälle reduziert werden und möglichst frühzeitig Hilfe geleistet wird.
Das Gesetz sieht die Position eines unabhängigen Kinderschutzbeauftragten vor. Kitas und Schulen müssen künftig Schutzkonzepte erstellen. Das Bildungsministerium stellt zu diesem Zweck Rahmenleitlinien bereit. Das Bildungsministerium sollte außerdem eine „School Sexual Violence Liaison and Complaint Center“ als „niederschwellige Anlaufstelle“ einrichten. „Wir bauen den Kinderschutz aus, integrieren ihn in die Gesellschaft und stärken so den Kinderschutz nachhaltig“, sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD). Das Gesetz sieht auch einen „schulübergreifenden Austausch“ von Ärzten vor, wenn sie den Verdacht haben, dass sie behandeln Die Gesundheit eines Kindes ist gefährdet. Auch wenn sie nicht von der Schweigepflicht befreit sind, können sie den Fall mit anderen Kollegen besprechen.
„Das Saarland hat endlich ein eigenes Kinderschutzgesetz“, sagte der Abgeordnete Alwin Theobald (CDU). Er lobte die Regierung dafür, dass sie auf die Forderungen der Opposition eingegangen sei, insbesondere im Hinblick auf einen „schulübergreifenden Austausch“. Im Jahr 2022 wurden im Saarland rund 238 Fälle sexuellen Missbrauchs registriert. Darunter betrafen 116 Fälle den Missbrauch von Kindern unter 14 Jahren.
Quelle: www.dpa.com