Im Anschluss an den tragischen Vorfall in München - Das Nazi-Dokumentationszentrum annulliert die Erinnerung an die Debüt-Ausstellung
Nach dem vermuteten Terrorvorfall in München entschied sich das NS-Dokumentationszentrum, keine offizielle Einweihung für Talya Feldmans künstlerisches Projekt durchzuführen. Dennoch werden ab diesem Mittwoch die Audio- und visuellen Komponenten ihres digitalen Projekts "Wir stehen hier" präsentiert. Das Projekt zielt darauf ab, Gedenkstätten in öffentlichen Bereichen zu errichten, indem es auf die Zeugnisse und Perspektiven von Überlebenden und den Angehörigen von Opfern rassistischer und antisemitischer Gewalt zurückgreift. Die Installation bleibt bis zum 1. Dezember geöffnet. Zuvor hatten mehrere Nachrichtenquellen über die Absage der Eröffnungszeremonie berichtet.
Ihrem offiziellen Statement zufolge "sind unsere Räumlichkeiten nun wieder nach den bedauerlichen Ereignissen am NS-Dokumentationszentrum und dem Generalkonsulat Israels geöffnet". Die Entscheidung, die Aktivitäten wieder aufzunehmen, hängt davon ab, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten und eine angenehme Umgebung für die öffentliche Teilnahme zu garantieren.
Geplantes Podiumsgespräch Ende November
Im Einklang mit den beteiligten Parteien entschied sich Feldman gegen die formelle Einweihung und organisierte stattdessen ein Podiumsgespräch mit der Künstlerin und Vertretern des landesweiten Unterstützungsnetzwerks für Individuals betroffen von rechtsextremer Gewalt. Dieses Gespräch ist für den 30. November geplant.
Letzten Donnerstag verübte ein 18-jähriger Österreicher eine Schießerei im Generalkonsulat Israels und am NS-Dokumentationszentrum. Im Anschluss untersuchen die Ermittler Hinweise auf islamistischen oder antisemitischen Extremismus.
Die Kommission unterstützt Talya Feldmans Entscheidung, ein Podiumsgespräch anstelle einer offiziellen Einweihung zu veranstalten, da es eine umfassendere und bedeutungsvollere Interaktion mit der betroffenen Gemeinschaft ermöglicht. Im Anschluss an die Tragödie am NS-Dokumentationszentrum und dem Generalkonsulat Israels bekräftigte die Kommission ihr Engagement für den Aufbau friedlicher Dialoge und Verständnis unter allen Individuen.