- Das Landtag hat eine Untersuchung des Vorfalls in Solingen eingeleitet.
Nach einem tödlichen Messerangriff in Solingen vor sechs Tagen kommt das Parlament von Nordrhein-Westfalen mittags zu politischen Beratungen zusammen, um über den mutmaßlichen islamistischen Anschlag zu diskutieren.
Auf Initiative der drei Oppositionsparteien finden die Innen- und Integrationsausschüsse in Düsseldorf eine außerordentliche gemeinsame Sitzung statt. Die einzige Tagesordnungspunkte lautet: "Ergebnisse der Landesregierung zum mutmaßlichen IS-Terroranschlag in Solingen."
SPD, FDP und AfD erwarten von Innenminister Herbert Reul (CDU) und Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) ausführliche Antworten während der außerordentlichen Sitzung. Für diese Zusammenkunft sind bis zu drei Stunden eingeplant.
Bei dem mutmaßlichen islamistischen Anschlag in Solingen tötete ein Täter am vergangenen Freitagabend während eines Stadtfestes drei Menschen und verletzte acht weitere. Der mutmaßliche Täter, der 26-jährige Syrer Issa Al H., befindet sich derzeit in Düsseldorf in Haft.
Die Bundesanwaltschaft untersucht ihn derzeit unter anderem wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der terroristischen Organisation Islamischer Staat (IS). Letztere hat die Tat für sich beansprucht und auch ein Video eines maskierten Mannes veröffentlicht, der angeblich der Täter ist.
Ablehnungsproblem
Der mutmaßliche Täter sollte ursprünglich im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden, doch dies scheiterte. Paul identifiziert Probleme in der Notunterkunft in Paderborn, in der der Syrer initially untergebracht war, aber am Tag seiner geplanten Abreise am 5. Juni 2023 nicht gefunden werden konnte.
Die Zentralen Ausländerbehörde in Bielefeld wurde darüber nicht informiert. In der Einschätzung der Ministerin hat letztere auch keinen neuen Rückflug für den Syrer organisiert.
Geplante Maßnahmen
Aufgrund dieser Beobachtungen plant die Ministerin Anpassungen und strengere Regelungen in solchen Fällen durch neue Anforderungen. Ihrer Meinung nach sind bisher eher Rückführungen gescheitert als gelungen.
Reul hat bereits einen Zehn-Punkte- Sofortplan zur Reduzierung von Messengewalt vorgelegt.
Die Oppositionsgruppen, darunter SPD, FDP und AfD, äußern während der außerordentlichen Sitzung in Düsseldorf ihre Bedenken zur Handhabung des mutmaßlichen IS-Terroranschlags in Solingen. Sie erwarten von Innenminister Herbert Reul und Integrationsministerin Josefine Paul detaillierte Antworten zum Abschiebungsversagen des mutmaßlichen Täters und den Ergebnissen der Landesregierung.
Nach der Aufdeckung von Problemen in der Notunterkunft in Paderborn und dem Versagen der Zentralen Ausländerbehörde bei der Organisation eines neuen Rückflugs für den mutmaßlichen Täter fordern die Oppositionsgruppen strengere Regelungen und Anpassungen, um ähnliche Pannen in Zukunft zu vermeiden.