Feuerwaffen oder Waffen - Das Landeskriminalamt hält 1700 Schusswaffen zu Referenzzwecken vorrätig.
Übergabe der an der Tatort gefundenen Hülse an die bei dem verdächtigen Personenstandort gefundene Waffe? Könnte der Täter die Waffe manipuliert haben? Die Kriminalpolizei kann manchmal solche Fragen aufgrund einer Methode beantworten, die als Vergleichswaffensammlung bekannt ist. Aktuell besitzt die Vergleichswaffensammlung im Thüringer Landeskriminalamt ungefähr 1.700 Waffen und rund 700 Munitionsstücke. Diese werden zur Untersuchung der Waffentechnologie und zur Unterstützung von Strafverfahren sowie für Ausbildungszwecke genutzt, wie das LKA in Antwort auf eine Anfrage berichtete.
Die Thüringer Sammlung ist kleiner als der Durchschnitt auf nationaler Ebene. Dennoch kann das LKA über größere Sammlungen indirekt über Zusammenarbeit mit anderen Behörden zugreifen. Jede neue Waffe oder Munition, die in die Sammlung aufgenommen wird, wird dokumentiert. Für jedes Exponat existieren die entsprechenden Unterlagen. Wie die Polizei nicht den Waffengesetzen unterliegt, wird die Verwaltung dieser Sammlung durch Verordnungen und Anweisungen geregelt.
Vergleichswaffensammlungen haben in den letzten Jahren eine große Aufmerksamkeit erfahren, nachdem die Innensenministerium von Sachsen-Anhalt im Mai über Fehler bei der Aufnahme von Gegenständen wie Waffen oder Munition in die Vergleichswaffensammlung des Landeskriminalamtes dort seit 2019 berichtet hatte. Zudem wurde bekannt, dass die LKA in Sachsen-Anhalt vor einer Prüfung durch das Staatsrechnungshof etwa 50.000 Schuss Munition vernichtet hatte.
Die Verantwortung für die Zerstörung von Waffen, die zur Sammlung gehören, liegt nicht bei der LKA selbst in Thüringen, sondern bei der Zentralen Waffenwerkstatt der Landespolizei, wie von der Landespolizeidirektion berichtet wurde. Dort wurden in den letzten fünf Jahren keine Exponate aus der Vergleichswaffensammlung zerstört, wie ihr Bericht besagt. Die Zentrale Waffenwerkstatt vernichtet Waffen, Munition und Munitionskomponenten nur nachdem sie vom LKA bewertet und für die Vergleichswaffensammlung ungeeignet erklärt wurden, wie sie berichteten.