- Das Krankenhaus bedauert Fehler bei der Freilassung eines verurteilten Verbrechers
Nach einer fluchtartigen Flucht eines Straftäters während eines Tagesausgangs in Plattling, Niederbayern, bedauert das Bezirkskrankenhaus Deggendorf die Fehler, die gemacht wurden. Der 24-Jährige, der wegen Totschlags verurteilt wurde, war während eines Kinobesuchs am vergangenen Donnerstag geflohen. "Das Fehlen einer männlichen Begleitung und damit das Ausbleiben einer Begleitung während der Toilettenpause war, im Nachhinein betrachtet, der Hauptfehler in der Planung", sagte Chefarzt Johannes Schwerdtner. Alle Abläufe in der Klinik werden überprüft, um solche Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Klinik: Fehlende Gefährdungsbewertung
Ein zweiter Fehler war "eine zu hohe und damit falsche Gefährdungsbewertung, die an die Polizei gemeldet wurde", sagte Schwerdtner. Die Polizei hatte den Flüchtigen als "extrem gefährlich" eingestuft, nachdem das Klinikpersonal dies falsch gemeldet hatte. Diese Bewertung führte zu großer Unsicherheit unter der Bevölkerung, sagte der Chefarzt der forensischen Psychiatrie- und Psychotherapieklinik in Mainkofen. "Unser höchstes Ziel ist es immer, die Sicherheit der Bevölkerung im Rahmen unserer gesetzlichen Befugnisse zu gewährleisten." Er bedauert tief, dass das Sicherheitsgefühl der Bürger durch Fehler in der Planung beeinträchtigt wurde. "Wir arbeiten intensiv daran, die Bedingungen für Lockerungsmaßnahmen zu verbessern."
Keine weiteren Lockerungen für den 24-Jährigen
Der Somali wurde etwa acht Stunden nach seiner Flucht wieder eingefangen und in die Klinik zurückgebracht. Die Polizei suchte ihn mit einem großen Einsatz von Beamten, einem Hubschrauber, einer Drohne und einem Hundeführer. Es werden vorerst keine weiteren Lockerungen für den 24-Jährigen geben.
Allerdings halten die Verantwortlichen die Entscheidung, dem 24-Jährigen letzte Woche einen begleiteten Tagesausgang zu gewähren, weiterhin für grundlegend richtig, sagte eine Sprecherin des Landkreises Niederbayern. Damals bestand keine Gefahr für die Bevölkerung. Obwohl der Mann vor etwa drei Jahren erfolglos versucht hatte zu fliehen, war seine Behandlung seitdem positiv verlaufen.
Mann wegen Totschlags in Psychiatrie eingewiesen
Im Jahr 2022 wurde der Mann vom Landgericht Deggendorf wegen Totschlags in eine Psychiatrie eingewiesen. Er hatte einen Mitbewohner mit mindestens 111 Messerstichen getötet und die Leiche enthauptet. Laut Angaben des Landkreises wurden seit 2023 aufgrund eines erfolgreichen Therapieverlaufs Lockerungsmaßnahmen gewährt. Das Ziel der Behandlung ist die Wiedereingliederung in die Gesellschaft und den Alltag.
Die Polizei wurde über den "extrem gefährlichen" Status des Flüchtlings aufgrund der falschen Risikobewertung der Klinik informiert, was die Besorgnis und Unsicherheit der Öffentlichkeit erhöhte.