Das erste Minensuchboot der Ukraine wurde in Dienst gestellt
Das erste Minensuchboot der Ukraine wurde in Charkow in Dienst gestellt. Der Gouverneur der Region, Oleh Synyehubov, schrieb auf Telegram, dass die Geräte „viel billiger als ihre ausländischen Gegenstücke“, aber nicht weniger effizient seien. Berichten zufolge ist die Maschine in der Lage, 95 Prozent aller Landminen zu räumen.
Die Ausrüstung erhielt im August eine Zertifizierung vom Wirtschaftsministerium der Ukraine. Damals hieß es, der Charkower Hersteller könne zwei Maschinen pro Monat produzieren. Synyehubov sagte, der Prototyp sei mehr als ein Jahr lang getestet worden, davon vier im Kampfeinsatz. In dieser Zeit entschärfte er 300 Antipersonenminen. Das Gerät kann jedoch auch Panzerminen beseitigen.
Informationen zeigen, dass der Minenräumer 16 Tonnen wiegt und 3 bis 4 Kilometer pro Stunde fährt. Synjehubov schrieb, dass das Modell ferngesteuert werden könne, „was die Risiken für den Bediener verringert“. Die maximale Entfernung beträgt 300 Meter. Dies wird durch ein automatisiertes Bedienfeld und vier Überwachungskameras erreicht.
Die Region Charkiw hat eine zweite Maschine bestellt, deren Auslieferung nach Angaben der Behörden für Ende November geplant ist. Die Kosten für ein Modell sollen umgerechnet etwa 150.000 Euro betragen. Deutsche Minenräumausrüstung kostet etwa Hunderttausende Euro. Darüber hinaus sei die Maschine laut Synjehubow aufgrund ihrer Konstruktion schnell zu reparieren. Die Schulung für den Rettungsdienst wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern.
Von Russland gelegte Landminen sind ein großes Problem für ukrainische Soldaten. Ihre Reinigung nimmt viel Zeit in Anspruch, weshalb die Truppen nur langsam vorankommen. Daher sucht die Ukraine auch nach anderen Möglichkeiten, Landminen zu räumen. Nach Angaben von Digitalminister Mykhailo Federov testet das von Russland überfallene Land derzeit eine autonome Drohne, die Landminen aufspüren soll. Es soll viermal schneller arbeiten als der Mensch.
Quelle: www.bild.de