Das Dorf- und Erntefest in Clement-en-Havland vom 8. bis 10. September fördert die Produktion und Vermarktung regionaler Lebensmittel. Wie Agrarminister Axel Vogel (Grüne) am Mittwoch bekannt gab, wird es unter dem festlichen Motto „Regional, jetzt umso mehr“ einen Regionalmarkt mit Produkten und Erzeugern aus ganz Brandenburg geben. Siehe unten. Aber auch der Wettbewerb um die Krone der Ernte in der Kunst, der historische Umzug und die Namensgebung der Erntekönigin stehen auf dem Programm.
Der Minister sieht ein Problem in der Branche. Vogel sagte, dass eine regionale Vermarktung hochwertiger Agrarprodukte nur dann funktionieren könne, wenn „Einkaufsmenge und Preis stimmen“. Sorgen bereiten ihm neben dem Klimawandel auch die Absatzunsicherheit und die Preisentwicklung. „Brandenburgische Betriebe zahlen seit 2015 tendenziell höhere Sätze“, sagte er. Die National Farmers Association rechnet mit geringeren Einnahmen aus der diesjährigen Getreideernte, nachdem heftige Regenfälle die Ernten beeinträchtigten.
Henrik Wendorff, Präsident der National Farmers Association, glaubt, dass sich die Lebensmittelindustrie in der Region seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine in einer Krise befindet. „Unsere Landwirte erzielen derzeit ein Drittel niedrigere Getreidepreise als im Vorjahr“, sagte er.
Trotz schwieriger Erntebedingungen soll der clevere Wettbewerb um die schönste Erntekrone erneut stattfinden – so die Aussage Dem Landwirtschaftsministerium zufolge wurden bisher 16 Kronen registriert. Aufgrund des nassen Sommers sind einige ursprünglich aktive Gruppen dieses Mal noch mit der Nahrungsernte beschäftigt.
Am zweiten Septemberwochenende verbindet die Pflugstadt Clements Dorf- und Erntedankfeste mit Feierlichkeiten zum 725-jährigen Bestehen der Stadturkunde. Der erste Harvest Crown-Wettbewerb fand 1994 statt. Seit 1995 gibt es das Brandenburgische Erntedankfest und das Dorffest, seit 2004 das Dorferntefest.