Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist das Angebot an bezahlbarem Wohnraum im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. So sank beispielsweise bei Haushalten mit mittlerem Einkommen der Anteil der bezahlbaren Versorgung mit Einfamilienhäusern von 40 Prozent im ersten Quartal auf 28 Prozent im dritten Quartal.
Für die oberen 20 % der Haushalte ist die Versorgung seit Anfang des Jahres von 62 % auf 47 % gesunken. Die Autoren der am Donnerstag veröffentlichten Studie glauben, dass eine Verschiebung der Zinssätze im vergangenen Jahr der Hauptgrund dafür war, dass die Zinsen für Immobilienkredite wieder gestiegen sind. Immobilien gelten der Studie zufolge als bezahlbar, wenn Haushalte nicht mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für Zinszahlungen und Kredittilgungen ausgeben. Das Handelsblatt (Donnerstag) hatte zuerst über die Studie berichtet.
Die Zinsverschiebung hat sich auch auf die Verfügbarkeit öffentlich zugänglicher Online-Werbeplattformen ausgewirkt. Seit Anfang 2022 ist die Zahl der Angebote deutlich gestiegen. Im Oktober 2022 werden im Vergleich zum Jahresbeginn deutschlandweit 60 Prozent mehr Ein- und Zweifamilienhäuser und 41 Prozent mehr Wohnungen ausgeschrieben. „Es gibt Hinweise darauf, dass höherpreisige Lagen anfälliger für Kaufzurückhaltung sind.“ Trotz der Kaufzurückhaltung blieben die ausgeschriebenen Kaufpreise bislang weitgehend stabil.