In Brandenburg gibt es Anzeichen für eine Entspannung beim Abschuss von Wölfen nach Angriffen auf Pflanzenfresser. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sagte bei einer Landtagsdebatte am Mittwochabend: „Wir müssen die schädlichen Wölfe so schnell wie möglich ausrotten.“ Das ist bei weitem keine Voraussetzung für Dreharbeiten. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte sich vor einigen Wochen dafür ausgesprochen, Wölfe zu erschießen, nachdem sie Pflanzenfresser wie Schafe angegriffen haben, um die Bürokratie zu verringern. Im bundesweiten Vergleich gibt es in Brandenburg die meisten Wölfe.
Minister Vogel sagte außerdem, dass von allen Wolfsangriffen in Brandenburg nur 11 % der Wolfspopulationen ausreichend geschützt seien. Daher sind weitere Investitionen in die Prävention und den Schutz von Pflanzenfressern erforderlich. Vogel rechnet nicht damit, dass sich die Reviere des Wolfsrudels, die zuletzt 63 zählten, noch weiter deutlich vergrößern werden.
Wolfgang Roick, SPD-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Umweltausschusses, sagte im Landtag, dass die Wolfsverordnung in den kommenden Monaten auf jeden Fall überarbeitet werde. Auch andere Fraktionen erkannten die Bewegung in der Debatte und entschieden, dass einfachere Entlassungen sinnvoll seien. Roick sagte auch: „Mit uns werden Wölfe nicht aussterben.“ Die Entfernung ganzer Wolfspopulationen sei kein Problem.
Umweltminister Vogel betonte, dass Wölfe zu „unserer Landschaft gehören und wir die Verfolgung von Ausrottungsmaßnahmen vergessen können“. Ein Antrag der AfD-Bundestagsfraktion zur Wolfsproblematik, der ein einfacheres Entschädigungsverfahren für durch Weidetiere verletzte Tiere forderte, scheiterte im Plenum.
Im Jahr des Wolfes 2021/2022 (Zeitraum vom 1. bis 30. Mai). Nach Angaben des Umweltministeriums gab es im darauffolgenden April in Brandenburg mindestens 47 Rudel à 14 Paare.