Danke für den Regen: Lachse schwimmen vom Meer bis nach Nordrhein-Westfalen
Aufgrund eines verregneten Herbstes sind in diesem Jahr besonders viele Lachse vom Meer zu Laichplätzen in Flüssen in Nordrhein-Westfalen gelangt. Bisher haben 130 Lachse den Fluss hinaufgewandert. Das Nationale Amt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) gab am Dienstag bekannt, dass die Zahl im Vergleich zum gesamten Vorjahr um 45 % gestiegen sei.
Dürre und sinkende Flusspegel haben den Menschen in den letzten fünf Jahren zugesetzt. Dies ist ein großes Problem für Wanderfische wie Lachs. Aufgrund der starken Regenfälle im Spätsommer und Herbst ist der Wasserstand in diesem Jahr hoch, was es den Fischen erleichtert, durch enge Stellen zu gelangen. Dadurch machen viel mehr Tiere als sonst die weite Reise vom Meer über den Rhein nach Sigg, Upel und an die Ruhr. Nachdem sie ein Jahr oder länger im Meer gelebt haben, wandern Lachse zurück in ihre Heimatflüsse, um zu laichen und Nachkommen zu zeugen.
In den 1950er Jahren starben Lachse in deutschen Flüssen aufgrund von Überfischung, Staustufen und Wasserverschmutzung aus. Ranuf betont, dass das Wiederaufleben der Lachse in Nordrhein-Westfalen ausschließlich auf das Wanderfischprogramm zurückzuführen sei. Ziel des 1998 ins Leben gerufenen Programms ist die Wiederherstellung ehemals heimischer Wanderfischarten wie Lachs, Maifisch und Nordseefisch in ihren ursprünglichen Lebensräumen.
Jährlich werden in Sieg, Wupper und Rur Hunderttausende Junglachse gezüchtet und eingesetzt. Von dort schwimmen sie ins Meer und kehren zurück, wenn sie geschlechtsreif sind. Die Rückkehr der Lachse soll den Grundstein für die Entwicklung natürlicher Lachspopulationen legen.
Alte Wehre wurden im Laufe der Jahre entfernt, damit die Fische weite Strecken zurücklegen können. Zusätzlich zu Schleusen oder Dämmen werden spezielle Wasserstraßen installiert, um den Fischen das Überwinden von Hindernissen zu erleichtern.
Trotz aller Bemühungen sind die Lachsbestände derzeit nicht selbsterhaltend, da es noch immer Wehre und Wasserkraftwerke gibt, betonte Ranulf, und zwar an vielen Orten. Seit Beginn des Programms im Jahr 1998 sind mehr als 5.000 Lachse aus dem Meer nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt.
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Quelle: www.dpa.com