Gesundheit - DAK-Bericht: „Kindern und Jugendlichen geht es nicht gut“
Nach Angaben der Krankenkasse DAK liegt die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Hessen „stabil auf hohem Niveau“. Eine aktuelle Auswertung von Meldungen von Kindern und Jugendlichen zeigt, dass im Jahr 2022 bei rund 8.500 Mädchen im Teenageralter in Hessen neu eine psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung diagnostiziert wurde. Jungen werden deutlich seltener behandelt, Experten gehen jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer hoch ist.
Die DAK-Landesvertreterin Britta Dalhoff bezeichnete die Ergebnisse als „alarmierend“. „Viele Kinder und Jugendliche in Hessen sind in einem schlechten Zustand. Wir müssen uns auf die Gesundheit von Kindern konzentrieren und die Präventionsangebote weiter ausbauen. Diese Familien müssen unterstützt und aktiv begleitet werden“, sagte Dahlhof.
„Wir sehen, dass viele Kinder und Jugendliche um ihre Zukunft bangen“, ergänzte Ralf Mobas, Präsident des Hessischen Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Klimawandel, Krieg, politische Krisen und Sorgen um die Zukunft ihrer Familien „tragen bei jungen Menschen erheblich zu Ängsten und Depressionen bei“. „Eltern selbst stehen unter großem Stress und haben nur wenige Ressourcen, um auf die Sorgen und Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen.“
Kinderarzt Mobbs erklärt, dass sich Stress bei Jungen und Mädchen unterschiedlich äußert: Mädchen leiden häufiger unter Angstzuständen, Zwangsdenken und Essstörungen. Jungen neigen dazu, sich zurückzuziehen, sich in der Online-Welt zu verlieren oder ungewöhnliches Sozialverhalten zu zeigen.
Für die Sonderanalyse untersuchten die Wissenschaftler Rechnungsdaten von rund 87.200 Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren, die in Hessen bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Unter Beteiligung der Vandage Health Economics & Analytics GmbH und der Universität Bielefeld wurden anonyme Versicherungsdaten von 2017 bis 2022 analysiert.
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Quelle: www.stern.de