Fahrzeugbau - Cybersicherheit: Porsche stoppt Macan-Verkäufe in der EU
Die Volkswagen-Tochter Porsche wird ihren benzinbetriebenen Geländewagen Macan vorzeitig vom EU-Markt zurückziehen, weil die Änderungen der neuen Zulassungsregeln zu komplex sind. Ein Sprecher bestätigte der „Stuttgarter Zeitung“ am Donnerstag und den „Stuttgarter Nachrichten“ am Freitag, dass die Plattform des Fahrzeugs nicht mehr auf künftige EU-Regeln umgestellt werde. Damit ist das Modell ab Anfang Juli nicht mehr zulassungsfähig. Der Verkauf wird im Frühjahr geschlossen, um sicherzustellen, dass die Fahrzeuge vor Ablauf der Frist ausgeliefert und zugelassen werden können.
Ab dem 1. Juli können in der EU nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden, die den neuen Regeln zur Cybersicherheit (also zum Schutz vor möglichen Hackerangriffen) entsprechen. Dies erfordert unter anderem einen Eingriff in die Software, die das Gerät steuert. Darüber hinaus müssen Automobilhersteller möglichst früh in der Entwicklungsphase Prozesse zur Verbesserung der Cybersicherheit einführen, dokumentieren und zertifizieren. Ein Porsche-Sprecher sagte, dass dies bei der Entwicklung des Verbrennermodells nicht berücksichtigt werden könne, weil die Anforderungen damals noch nicht klar seien. Nun ist dies nicht einfach zu bewerkstelligen.
Die Produktion für Märkte außerhalb der EU ist nicht betroffen. Das bedeutet, dass Porsche in Leipzig ein Modell bauen wird, das in der EU nicht mehr verkauft werden darf. In Zukunft will Porsche den Macan komplett auf Elektroantrieb umstellen. Der Verkaufsstart der E-Version war für 2024 geplant, die Markteinführung verzögerte sich jedoch aufgrund gravierender Softwareprobleme im Volkswagen-Konzern deutlich.
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Quelle: www.stern.de