CSU fordert Erdogan zu neuem Deal und Scholz zur Klarstellung des Textes auf
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) muss laut CSU-Chef Markus Söder mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip einen Deal aushandeln. Neuer Deal zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen. „Wir wollen, dass die Kanzlerin beim bevorstehenden Besuch des türkischen Präsidenten eine klare Sprache zum Thema vermittelt, aber auch klare Ergebnisse liefert“, sagte der bayerische Ministerpräsident nach einer CSU-Vorstandssitzung am Montag in München. Scholz musste am Freitag auch mit Erdogan über dessen Äußerungen zur Rolle der Hamas im Krieg mit Israel sprechen.
„Ein neuer Deal mit der Türkei ist nötig, aber nicht nur um jeden Preis, sondern auch mit dem klaren Bekenntnis, dass Deutschland, die NATO und die EU die Türkei brauchen, um die europäische Migration zu kontrollieren. Zwischen Scholz und Erdogan wird der Dialog.“ Dazu gehört die Wiederbelebung des EU-Türkei-Abkommens zur Neuansiedlung von Flüchtlingen in der Türkei. Im Gegenteil: Die Bundesregierung muss sich auch an die bisher von Deutschland eingegangenen Zusagen halten.
Erdogan will das am Freitag (17. November). Zum Abendessen reist er nach Berlin. Dort hofft er auch auf ein Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Ein großes Thema ist der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas, und Erdogans Haltung dazu unterscheidet sich völlig von der seiner NATO-Partner.
Nach einem Terroranschlag in Israel, bei dem 1.200 Menschen ums Leben kamen, bezeichnete Erdogan die Hamas als „Befreiungsorganisation“, während die USA und die Europäische Union sie als Terrororganisation einstuften. Er warf Israel außerdem vor, „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu begehen, und beschuldigte den Westen Der Heuchelei. Bisher haben NATO-Verbündete Erdogans Äußerung nicht öffentlich kritisiert. Dies gilt bislang auch für Schultz, den Ministerpräsidenten und die Bundesregierung.
Quelle: www.dpa.com