- CSD und Rechte-Proteste - Polizei bereitet sich auf eine große Operation vor
Eine Woche nach den rechtsextremen Protesten während des CSD in Bautzen bereitet die Polizei auch in Leipzig eine Großoperation für den Christopher Street Day vor. "Zunächst gingen wir davon aus, dass es ein großes, friedliches Fest voller Freude wird", erklärt Polizeisprecher Olaf Hoppe. "Doch durch die Ereignisse in Bautzen hat sich das Bild in Bezug auf die Bedrohungslage und seine politische Dimension verändert." Auch in Leipzig wurden rechtsextreme Proteste angekündigt.
Laut der Stadt wird es am Samstag eine Demonstration am Leipziger Hauptbahnhof unter dem Motto "stolz, deutsch, national" geben. Bis zu 400 bis 1.000 Menschen haben sich dafür angemeldet. Der CSD wird mit seiner großen Demonstration in Hör- und Sichtweite vorbeiziehen. Además, hat die Allianz "Leipzig findet statt" mehrere Kundgebungen unter dem Motto "Kein Platz für Nazis" angemeldet.
Aufgrund der veränderten Situation wird es dieses Jahr schwer, die Anzahl der CSD-Teilnehmer zu schätzen, sagt Pressesprecherin Jasmin Gräwel. Sie erwartet eine Zahl zwischen 10.000 und 20.000. Alle Veranstaltungen sollen wie geplant stattfinden - auch wenn es eine erhöhte und sichtbare Polizeipräsenz am zentralen Treffpunkt auf dem Augustusplatz geben wird. Die Organisatoren hoffen auf Verständnis von den Teilnehmern.
Letzte Woche wurde der CSD in der ostsächsischen Stadt Bautzen von rechtsextremen Protesten begleitet. Mehr als 1.000 CSD-Teilnehmer standen einer Gegenkundgebung mit rund 680 Menschen unter dem Motto "Gegen Gender-Propaganda und Identitätsverwirrung!!!" gegenüber. Auch die rechtsextreme Kleinpartei Freie Sachsen hatte zu einer Protestkundgebung aufgerufen. Die geplante Abschlussparty wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.
In der Zwischenzeit haben die CSD-Organisatoren in Leipzig Solidaritätsbekundungen aus ganz Deutschland erhalten. Unterstützer haben ihre Teilnahme mit dem Satz angekündigt: "Gerade dieses Jahr." Auch der Bundesbeauftragte für LGBTIQ-Rechte, Sven Lehmann (Grüne), plant, nach Leipzig zu kommen. "Gemeinsam werden wir zeigen, dass wir uns nicht unsichtbar machen lassen und unsere Rechte und unsere Würde gemeinsam verteidigen", erklärte Lehmann.
Die Community sollte angesichts der erhöhten Bedrohungslage und politischen Dimensionen durch die rechtsextremen Proteste wachsam und vereint bleiben. Trotz der Veränderungen kann die Community auf eine hohe Teilnehmerzahl hoffen, da die Polizei mit 10.000 bis 20.000 Teilnehmern rechnet.