Chinas Wirtschaft hat sich im dritten Quartal besser entwickelt als erwartet. Wie das Statistikamt in Peking am Mittwoch mitteilte, wuchs die chinesische Wirtschaft im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 4,9 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 4,4 Prozent gerechnet.
Nachdem das Land im Dezember seine strengen Corona-Beschränkungen aufhob, blieb die Erholung hinter den Erwartungen zurück. Die exportgetriebene Wirtschaft leidet vor allem unter der schwachen globalen Nachfrage, dem kriselnden Immobilienmarkt und einem schwachen Binnenkonsum.
«Binnennachfrage weiterhin unzureichend»
Zuletzt gab es jedoch erste Anzeichen für eine Stabilisierung. So schrumpfte der Außenhandel im September weniger stark als erwartet, wie bereits vergangene Woche aus Zolldaten hervorging. Sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion belebten sich im September, teilte das Statistikamt mit. Mit einem Plus von 5,5 beziehungsweise 4,5 Prozent im Jahresvergleich lagen die beide Kennziffern über den Prognosen.
«Insgesamt hat sich die nationale Wirtschaft in den ersten drei Quartalen weiter erholt und verbessert», sagte Sheng Laiyun, stellvertretender Direktor des Pekinger Statistikamtes: «Es ist jedoch auch festzustellen, dass das externe Umfeld komplexer und schwieriger wird, die Binnennachfrage weiterhin unzureichend ist und die Grundlagen für die wirtschaftliche Erholung noch gefestigt werden müssen», so Sheng weiter. Er sei aber «sehr zuversichtlich», dass China sein Wachstumsziel erreichen werde.
Zusammengerechnet wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt von Januar bis Ende September um 5,2 Prozent. Das Wachstumsziel der chinesischen Regierung für das Gesamtjahr liegt bei 5 Prozent. Um der Konjunkturflaute entgegenzuwirken, hatte die chinesische Zentralbank erst Anfang der Woche interveniert und dem Bankensystem eine große Geldspritze verliehen.