CDU Saar sieht Finanzierung für grünen Stahl gefährdet
Mit einem neuen milliardenschweren Loch in den Bundesfinanzen sieht die CDU des Saarlandes wichtige Mittel für den Strukturwandel im Saarland in Gefahr. „Es ist ungewisser denn je, wann eine Finanzierungsentscheidung für die saarländische Stahlindustrie fällt und ob die erforderlichen Mengen erreicht werden“, sagte CDU-Landesvorsitzender Stephan Toscani am Montag in Saarbrücken. Es bestehen Bedenken, dass die Bundesfinanzierung für andere Projekte ausreicht im Saarland – etwa der Standort der Chipfabrik des US-Konzerns Wolfspeed in Ensdorf – sind gefährdet.
Hintergrund ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das Berichten zufolge feststellte, dass Corona-Hilfskredite nicht auf den Klimafonds übertragen werden dürfen. Dadurch entsteht eine Lücke von 60 Milliarden Euro in der Finanzplanung des Bundes. Die saarländische Stahlindustrie wartet weiterhin auf eine dringend benötigte milliardenschwere Förderzusage des Bundes für den Übergang zur Produktion von grünem Stahl.
Toscani, der auch Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag ist, wertete das Urteil auch als „Applaus für den gesamten Haushalt und die Finanzpolitik der SPD-Landesregierung“. Dies zeigt, dass der Transformationsfonds der SPD-Landesregierung verfassungswidrig ist. „Karlsruhe hat nicht nur Corona-Mittel umverteilt, sondern auch deutlich gemacht, dass Notkredite nicht für die kommenden Jahre zurückgestellt werden dürfen.“
Toscani forderte Rechtsexperten auf, „zügig eine Anhörung durchzuführen“, stellte ein Landtagsausschuss klar die Auswirkungen des Urteils auf das Saarland. Bis dahin sah die CDU-Fraktion keine Verantwortung für die Verabschiedung eines neuen Haushalts.
Seit April 2022 ist die einzige sozialdemokratische Regierung im Saarland unter der Führung von Ministerpräsidentin Anke Relinger an der Macht.
Quelle: www.dpa.com