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CDU für mehr öffentlich-private Zusammenarbeit in lokalen Gebietskörperschaften

Die Kassen der Gemeinden sind mager gefüllt, aber die zu finanzierenden Aufgaben sind groß. Die Einbeziehung privater Partner wird als Weg betrachtet, das Problem zu lösen, kann aber auch ein falscher Weg sein.

Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit, die auch die Trinkwasserversorgung einschließt,...
Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit, die auch die Trinkwasserversorgung einschließt, kostet Kommunen viel Geld.

- CDU für mehr öffentlich-private Zusammenarbeit in lokalen Gebietskörperschaften

Angesichts der knappen Budgets in vielen Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern und des hohen Investitionsbedarfs ruft die CDU zu mehr Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und privaten Unternehmen im Bereich der öffentlichen Infrastruktur auf.

"Public-Private-Partnerships bieten Mecklenburg-Vorpommern die Chance, die Erweiterung und Modernisierung unserer Infrastruktur effizienter voranzutreiben", sagte Daniel Peters, Vorsitzender der Landespartei und der Fraktion. Durch das Bündeln von öffentlichem und privatem Know-how und finanziellen Ressourcen können "Projekte schneller und kosteneffektiver umgesetzt werden als mit staatlichen Mitteln allein".

Peters hatte gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen die Anlage des Entsorgungsunternehmens Remondis in Lünen, Westfalen, besucht und sich über die Rohstoffrückgewinnung informiert sowie das Potenzial öffentlicher-privater Zusammenarbeit diskutiert.

Aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen und unzureichender personeller Kapazitäten kämpfen Kommunen zunehmend damit, ihre öffentlichen Infrastrukturaufgaben wie Wasser, Abfall und Recycling allein zu erfüllen. Private Unternehmen können durch Investitionen und Fachwissen zum Erhalt und zur Verbesserung von Infrastruktur und Dienstleistungen beitragen, sagte Peters.

Allerdings ist der Städte- und Gemeindebund Mecklenburg-Vorpommern skeptisch gegenüber dem Vorschlag. "Es ist im Wesen privater Unternehmen, dass Gewinn wichtiger ist als das Gemeinwohl. Das hat sich in der Vergangenheit bei zuvor kommunalen Wasserversorgungen oder Energieversorgungen oder Wohnungsunternehmen gezeigt. Gebühren und Mieten stiegen oft, ohne dass die Substanz erhalten oder verbessert wurde", sagte Verbandsmanager Andreas Wellmann.

Daher sei es wichtig, dass Kommunen einen Significanten Einfluss behalten. Wellmann erkannte jedoch auch an, dass Kommunen insbesondere durch die geplante Energiewende vor große Herausforderungen gestellt sind.

In den 1990er Jahren haben viele Kommunen Wasserversorgungs- und Wohnungsunternehmen ganz oder teilweise privatisiert, um Schulden zu reduzieren und laufende Kosten zu sparen. Rostock war ein Beispiel dafür.

Dort wurde 1993 die erste Public-Private-Partnership für die Wasserversorgung in Deutschland abgeschlossen. Die Stadt beendete den Vertrag jedoch später mit der Remondis-Tochter Eurawasser aufgrund begrenzten Einflusses und ihrer Ansicht nach unzureichender Gewinnbeteiligung und übernahm das Geschäft erneut im Jahr 2018.

Der neue Betreiber, Nordwasser, ist ein Joint Venture zwischen dem Warnow Wasser- und Abwasserzweckverband und der kommunalen Versorgung und Transport-Holding. Der Energieversorger Wemag mit Sitz in Schwerin wurde ebenfalls im Jahr 2010 wieder kommunalisiert.

Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener, nannte die Entsorgung von Tierkadavern und Schlachtabfällen als Beispiel für eine erfolgreiche Public-Private-Partnership. Diese Aufgabe liegt beim Staat als Hoheitsaufgabe.

"Hier hat die Zusammenarbeit mit spezialisierten Unternehmen wie Saria in Malchin sich als beispielhaft erwiesen, da sie nicht nur eine sichere Entsorgung, sondern auch innovative Materialrückgewinnung wie die Umwandlung von Tierfetten in Biodiesel gewährleistet", sagte Diener.

Die CDU setzt sich stark für die Einbeziehung privater Unternehmen in öffentliche Infrastrukturprojekte ein und verweist auf das Potenzial an Effizienz- und Kosteneinsparungen durch Public-Private-Partnerships, wie im einleitenden Text erwähnt. Des Weiteren betont Thomas Diener, der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, den Erfolg einer Public-Private-Partnership in der Entsorgung von Tierkadavern und Schlachtabfällen, bei der die Zusammenarbeit mit Saria in Malchin zu einer sicheren Entsorgung und innovativen Materialrückgewinnung geführt hat.

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