Wegen kritischer Bemerkungen gegen CDU-Chef Friedrich Merz in einer Karnevalsrede fordert seine Partei eine Entschuldigung von der FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. «Das war ein neuerliches Unterschreiten von anständigem Umgang und anständiger Sprache», sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja der «Rheinischen Post». So wie die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses verhalte man sich nicht, «nicht einmal im Karneval». Er erwarte, dass sich Strack-Zimmermann bei Merz entschuldige «und zum Ausdruck bringt, dass das eine Entgleisung war».
In einer Rede bei der Verleihung des «Ordens wider den tierischen Ernst» in Aachen am Samstag hatte Strack-Zimmermann den CDU-Vorsitzenden – ohne ihn explizit beim Namen zu nennen – als «Flugzwerg aus dem Mittelstand» bezeichnet, den «zweimal keiner haben» wollte, weil er nur schwer zu ertragen sei.
Die FDP-Politikerin warf dem im Publikum sitzenden Merz außerdem vor, die Reichsbürgerszene nicht ernst zu nehmen. «Treibt’s ein Nazi-Prinz zu wild, dann wird der Flugzwerg plötzlich mild», reimte sie. Auch Merz’ Bemerkungen in der Debatte um Ausschreitungen an Silvester thematisierte Strack-Zimmermann: «Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha, beschimpft er ihn als Grundschulpascha.»
Strack-Zimmermann teilte allerdings auch in andere Richtungen aus: Den russischen Präsidenten Wladimir Putin nannte sie einen «Wodka-Zwerg» und Kriegsverbrecher. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betitelte sie als «Kanzler-Zwerg» mit «schwerer Amnesie» – wohl in Anspielung auf seine Aussagen im Cum-Ex-Skandal.
Die Ampel-Koalition umschrieb Strack-Zimmermann als ihren «ersten flotten Dreier», den sie mit der Bemerkung kommentierte: «Wer hätt’ noch vor der Wahl gedacht, dass so ein Schweinkram Freude macht.»