Bußgelder nach tödlichem Vorfall in einem Gülletank verhängt
Das Landgericht Bielefeld hat einen Landarbeiter zu einer täglichen Geldstrafe von 90 Euro verurteilt, nachdem ein 12-jähriges Kind bei einem tragischen Unfall auf einem Erlebnisbauernhof ums Leben gekommen war. Das Landgericht teilte am Donnerstag mit, dass das Verfahren gegen den Landwirt eingestellt und ein Bußgeld in Höhe von 6.500 Euro verhängt worden sei. Die Anklage lautete auf Totschlag.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft fuhr der 48-jährige Arbeiter mit einem Traktor und einem sieben Tonnen schweren Gülletankanhänger durch die Baustelle. Da die Umstände letztlich unklar waren, stolperte ein 12-Jähriger und fiel unter die Räder des Anhängers. Er starb noch am Unfallort.
Der Unfall ereignete sich letzten Juli gegen Mittag auf dem Bauernhof. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren während der Schulferien in Nordrhein-Westfalen rund 100 Kinder auf dem Bauernhof.
Der Traktorfahrer sollte sein Team nicht mit so vielen Kindern durch den Bauernhof fahren. sagte Lars Herzog, der damalige Vorsitzende Richter des Hofes. Andererseits fuhr er sehr langsam, nur sechs Kilometer pro Stunde. Das Ausmaß seiner Sorgfaltspflichtverletzung liege im „unteren Bereich“. Dem Landwirt wurde „organisatorisches Verschulden“ vorgeworfen, weil er den Traktorfahrer nicht ausreichend über die Unfallgefahr informiert hatte.
„Was passiert ist, ist eine Tragödie“, sagte der Vorsitzende. „Keine Strafe kann den Schmerz lindern, einen Elternteil zu verlieren.“
Quelle: www.dpa.com