- Bürger wählen umstrittenen Straßennamen
Im Oberpfälzer Land versuchen Bürger, die Umbenennung einer Straße zu verhindern, die an einen Priester erinnert, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Nachdem der Gemeinderat von Eslarn bereits eine Straßenumbenennung beschlossen hatte, setzten Kritiker durch eine Bürgerinitiative ein Referendum durch. Der Gemeinderat hat nun den Termin für die Bürgerentscheidung auf den 24. November festgelegt, wie Bürgermeister Reiner Gabl (SPD) mitteilte. Mehrere Medien haben darüber berichtet.
Die Georg-Zimmermann-Straße ist nach einem katholischen Geistlichen benannt, der vor vier Jahrzehnten verstorben ist. Der Priester war einst Musiklehrer und hatte auch eine führende Position bei den weltberühmten Regensburger Domspatzen inne. 1969 wurde er wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt. Trotzdem ehrte ihn seine Heimatstadt nach seinem Tod im Jahr 1993, indem sie eine Straße nach ihm benannte.
"Ich bin sehr unglücklich, dass es zu dieser Abstimmung gekommen ist", sagte der Bürgermeister der Marktgemeinde im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Aber das Bayerische Gemeindegesetz sieht dies vor. Die Anforderungen wurden mit über 600 Unterschriften erfüllt. Eslarn hat rund 2.750 Einwohner.
Bürger scheuen Kosten nach Straßenumbenennung
Die Gegner der Umbenennung, darunter auch Anwohner der Straße, argumentierten unter anderem, dass die Anwohner durch eine Umbenennung Kosten entstehen würden. Sie schlugen vor, zusätzliche Informationen über den Namensgeber auf dem Straßenschild anzubringen.
"Das ist eine Bagatellisierung schwerer Missbrauchsverbrechen, von Verbrechen an Kindern und Jugendlichen", sagte Gabl über die Bürgerinitiative. "Ich kann nicht sagen, dass der finanzielle und organisatorische Aufwand zu hoch ist." Die Kosten seien tatsächlich nicht hoch. "Ich kann es nicht verstehen", sagte der Bürgermeister. Laut Medienberichten kritisierte auch der Opferausschuss für die Opfer von Missbrauch in der Diözese Regensburg scharf die geplante Verhinderung der Umbenennung.
Bürgermeister will falsche Gemeindeentscheidung revidieren
Der Bürgermeister versteht heute nicht, warum eine Straße nach dem verurteilten Priester in den 1990er Jahren benannt wurde. Es gab wohl damals einigen Druck von Verbänden und Organisationen, die auf die Verdienste des Musiklehrers hinwiesen. "Man sah es damals wohl anders", sagte der Bürgermeister. "Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass die damalige Entscheidung die falsche war."
Der anhaltende Streit im Oberpfälzer Land betrifft die geplante Umbenennung der Georg-Zimmermann-Straße, die nach einem Priester benannt ist, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Trotz der Entscheidung des Gemeinderats, die Straße umzubenennen, setzen Bewohner und Kritiker auf ein Referendum wegen potenzieller Kosten und einer vermeintlichen Bagatellisierung der Missbrauchsverbrechen.
Die Kontroverse um die Straßenumbenennung in Eslarn hat Kritik von verschiedenen Seiten hervorgerufen, darunter auch der Opferausschuss für Missbrauch in der Diözese Regensburg, der die geplante Verhinderung der Umbenennung als Bagatellisierung der schweren Verbrechen sieht.