"Bürger des Imperiums" verurteilt zum Gefängnis
Die "Kaiserreich-Gruppe" plante Angriffe auf die deutsche Infrastruktur und zielte darauf ab, Gesundheitsminister Lauterbach zu entführen. Doch das Komplott wird vereitelt und ein Mitglied der Gruppe wird zu einer Haftstrafe verurteilt. Er könnte seine Strafe nie absitzen.
Ein Mitglied der rechtsextremen "Kaiserreich-Gruppe" wurde vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Der 50-jährige ehemalige Techniker aus Heiligenhaus wurde der Mitgliedschaft in einer inländischen terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung von Hochverrat für schuldig befunden.
Allerdings wurde der Haftbefehl unter Meldeauflagen ausgesetzt, so dass der Verurteilte zunächst freigelassen wird. Ob er den Rest seiner Strafe in einer offenen Haftanstalt absitzen kann, wie von seinen Anwälten beantragt, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Da weder Verteidigung noch Staatsanwaltschaft in Berufung gingen, ist das Urteil rechtskräftig.
Der Vertreter der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hatte eine höhere Strafe von drei Jahren und neun Monaten gefordert. Der Mann gab im Prozess zu, der rechtsextremen terroristischen "Kaiserreich-Gruppe" beigetreten zu sein und ihre Putschpläne unterstützt zu haben.
Angriffe auf Stromleitungen und Entführung
Laut Anklage wollte die "Kaiserreich-Gruppe" die Stromversorgung Deutschlands wochenlang durch Sprengstoffanschläge stören und den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entführen. Der Putsch war initially für Mai 2022 geplant.
Die Anwälte des Verurteilten beschrieben ihren Mandanten als "Papiertiger", der kein "Reichsbürger" sei, sondern ein verwirrter COVID-19-Gegner, der nur unter den Verschwörern wichtig sein wollte.
In Hamburg wurde bereits im frühen Juli ein Unterstützer der Gruppe zu einer 24-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der Prozess gegen fünf mutmaßliche Rädelsführer läuft seit über einem Jahr am Oberlandesgericht Koblenz.
Die Angeklagten, die als "Reichsbürger" innerhalb der "Kaiserreich-Gruppe" bezeichnet werden, wurden der Planung von Angriffen auf die Stromversorgung Deutschlands und der Entführung des Gesundheitsministers beschuldigt. Trotz dieser schweren Vorwürfe argumentierten die Anwälte des Verurteilten, dass er lediglich ein verwirrter COVID-19-Gegner sei, der unter den Gruppenmitgliedern Anerkennung suchen wollte.