Beim Besuch der Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Bernburg sprach sich Bundestagspräsidentin Bärbel Bas für den Ausbau der Erinnerungskultur aus. Dazu ist es notwendig, Bildungskonzepte für die jüngere Generation zu entwickeln. „Ich denke, man kann im Alltag von Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung sehen, dass es sehr wichtig für uns ist, uns an die Vergangenheit zu erinnern und Lehren für die Zukunft zu ziehen“, sagte Bass am Samstag.
14.000 Frauen, Männer und Kinder wurden während der Zeit des Nationalsozialismus in Bernburg ermordet. Es waren Patienten aus Sanatorien und Pflegeheimen, Häftlinge aus Konzentrationslagern. Nach Angaben der Gedenkstätte befand sich ab 1940 auf dem Gelände der heutigen Fachklinik eine der sechs Einrichtungen der NS-Zentralstelle „Euthanasie“.
Unter Bernburgs Opfern war die deutsche Jüdin Mary Pünjer (1904-1942). Ihre Biografien werden bei einer Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag am 27. Januar veröffentlicht. Einer der Höhepunkte in diesem Jahr ist das Gedenken an die von den Nationalsozialisten wegen ihrer sexuellen Orientierung Verfolgten und Ermordeten.