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Bundestag setzt Schuldenbremse 2023 erneut aus und stimmt Nachtragshaushalt zu

Schuldenbremse zum vierten Mal in Folge außer Kraft gesetzt, Nachtragshaushalt 2023 genehmigt: Auf Antrag der Ampelregierung hat der Bundestag am Freitag die Konsequenzen aus dem Haushaltsbeschluss des Verfassungsgerichtshofs beschlossen. Die Opposition äußert nicht nur weiterhin Zweifel an der...

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Bundestag setzt Schuldenbremse 2023 erneut aus und stimmt Nachtragshaushalt zu

Der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke hat den Ansatz des Ampel-Bündnisses zum Haushalt 2023 verteidigt. Dem Haushaltsbeschluss zufolge müssen Milliardenhilfen, die ursprünglich über Sonderfonds bereitgestellt wurden, bei steigendem Energiebedarf in den regulären Haushalt überwiesen werden. Preise und Hochwasserschäden im Aaretal.

Die „Ampel“ in der Entscheidung rechtfertigt nun eindeutig die Aussetzung der Schuldenbremse aufgrund der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Energiemärkte und der Altal-Überschwemmungen. Während SPD, Grüne und FDP nicht dagegen stimmten, stimmten Gewerkschaften und AfD in einer namentlichen Abstimmung einstimmig dagegen.

Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler sagte, es sei wichtig, „dass sich die Menschen über die Finanzierung der Hilfen im Klaren seien“ und betonte: Auch die bundesgeführte Landesregierung Sachsen-Anhalts und Schleswig-Holsteins habe nach der Neufassung des Haushalts eine Schuldenbremse eingeführt ausgeschlossen. Auf Bundesebene setze der Bund allerdings auf „destruktiven Populismus“, kritisierte SPD-Politiker Denis Rohde.

Thorsten Frei, Vorsitzender der Bundestagsfraktion, sagte, das Bundesverfassungsgericht habe den „Trick“ der Ampelregierung außer Kraft gesetzt und dadurch „mehrere Dutzende Milliarden Dollar geplündert“. Der CDU-Haushaltsexperte Matthias Middelberg sagte, die EU habe noch „verfassungsrechtliche Fragen“ zu dem nun gewählten Ansatz, da andere Sondervermögen weiterhin den regulären Haushalt ignorierten.

Der AfD-Abgeordnete Peter Boehringer nannte den Haushalt 2023 „noch immer schlicht verfassungswidrig“. Das Ampel-Bündnis rief daraufhin den Ausnahmezustand aus und setzte die Schuldenbremse zum Jahresende außer Kraft, was vorher niemandem aufgefallen war. Schließlich bereitet auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die Weichen für eine Aussetzung der Schuldenbremse im nächsten Jahr.

Gewerkschaften werfen Sozialdemokraten, Grünen und FDP vor, den Bürgern durch die diese Woche angekündigte Einigung über den Haushalt 2024 enorme zusätzliche Zoll- und Steuerbelastungen aufzuerlegen. Middleberg sagte, die Resolutionen seien „kein guter Kompromiss“, sondern ein Versuch, „die Risse in den Ampeln zu beheben“.

Middelberg sagte, die Koalition erhöhe die CO2-Steuer deutlich auf 45 Euro pro Tonne als „Instrument, um an den Bürgern Geld zu verdienen“. Allerdings gibt es nach wie vor keine Klimafinanzierung, die als Ausgleich für die „Ampel“-Einführung versprochen wurde.

Der Bundestag hat am Freitag die Anhebung des CO2-Preises im Rahmen eines Haushaltsfinanzierungsgesetzes beschlossen, kurz darauf folgte der Bundesrat. Durch die Steuererhöhung, die im Januar in Kraft tritt, werden die Gas- und Heizkostenrechnungen teurer als bisher geplant.

Die Linken-Politikerin Gesine Lötzsch forderte in der Debatte die Abschaffung der Schuldenbremse. Sie sagte, es sei „ein Hindernis für die Zukunft“. Sahra Wagenknecht, eine ehemalige Linke, warf der Koalition eine „schlampige Finanzverwaltung“ auf Kosten der Bürger vor. „Nein, an der Ampel war nichts auszusetzen“, sagte sie. „Ampeln sind unser nationaler Notfall!“

Auch der wochenlange Haushaltsstreit der Koalitionsregierung hat bei den Wählern offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Im am Freitag veröffentlichten „Politikbarometer“ von D2 war die „Ampel“-Leistung nach zwei Jahren an der Macht schlechter als je zuvor. Nur 27 % der Befragten sagten, die Regierung mache „ziemlich gute Arbeit“ – etwa die Hälfte der Zahl von Mitte März.

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Quelle: www.stern.de

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